Demo nach tödlichen Schüssen
Polizist Torsten Seiler: „Einzelne Personen versuchen Stimmung zu machen“
Ein Polizist hat in der Dortmunder Nordstadt einen Jugendlichen erschossen. Torsten Seiler, heute bei der Gewerkschaft der Polizei, war hier regelmäßig im Einsatz. Er spricht über das Verhältnis zu den Anwohnern.
Mehr als 200 Personen haben sich am Dienstag (9.8.) zu einer Demonstration in der Nordstadt getroffen, nachdem ein 16-Jähriger von einem Polizisten erschossen worden war. „Ganz Dortmund hasst die Polizei“ wurde unter anderem skandiert.
„Ich kann solche Äußerungen weder nachvollziehen, noch habe ich dafür Verständnis“, sagt Torsten Seiler, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Dortmund. Er betont, sich nicht zum aktuellen Fall des toten Jugendlichen zu äußern, spricht aber allgemein über das Verhältnis der Polizei und den Menschen in der Nordstadt.
Behördenleiter Gregor Lange sagte zur Einführung der Elektro-Taser, dass es in der Nordstadt besonders häufig Widerstandshandlungen gegen Polizisten gebe. Vor allem Anwohner mit familiären Wurzeln im Ausland berichten andererseits immer wieder, dass sie ohne Grund häufiger kontrolliert würden als andere Menschen. Auch Vorwürfe übertriebener körperlicher Gewalt werden erhoben.
„Die hohe Anzahl der Einwohner auf engem Raum und die vielschichtigen Bevölkerungsgruppen, die dort zusammentreffen, stellen an die eingesetzten Polizeibeamtinnen und -beamten große Anforderungen bei der Bewältigung der täglichen Einsätze“, antwortet Seiler schriftlich auf Fragen unserer Redaktion. Dafür seien sie aber auch ausgebildet.
Bis 2010 Einsätze in der Nordstadt
Er selbst, der heute für die Gewerkschafts-Tätigkeit freigestellt ist, hat von 2006 bis 2010 in der Inspektion gearbeitet, die damals unter anderem für die Nordstadt zuständig war. Regelmäßig war er dort selbst im Einsatz.
Er meine, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Bürgern und Polizei in der Nordstadt nicht belasteter sei als woanders. „Jeden Tag werden zahlreiche Einsätze - auch mit positiven Rückmeldungen der Einwohnerinnen und Einwohner - von den vor Ort eingesetzten Kolleginnen und Kollegen bestmöglich bearbeitet“, so der Gewerkschafter.
Zu den Parolen gegen die Polizei bei der Demo nach den tödlichen Schüssen sagt er: „Hier versuchen einzelne Personen, Stimmung gegen alle Dortmunder Polizeibeamtinnen und -beamten zu machen.“
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