
© Oliver Schaper
Polizei-Großeinsatz in Dortmund: Schüsse bei Angriff auf Imbiss?
Rheinische Straße
Zu einem Großeinsatz rückte die Polizei am Sonntagnachmittag zur Rheinischen Straße in der westlichen Dortmunder Innenstadt aus. Bei einem Angriff auf einen Imbiss sollen Schüsse gefallen sein.
Die Polizei spricht von einer „körperlichen Auseinandersetzung“, die es im Bereich Siegfriedstraße gegeben habe. Ein Augenzeuge sprach unserer Redaktion gegenüber von einem gezielten Angriff auf einen türkischen Imbiss, bei dem die Glasscheiben zerstört worden seien.
Einigen Quellen zufolge sollen Schüsse gefallen sein. Kunden und Mitarbeiter hätten sich in die Küche gerettet. Dennoch soll es Verletzte gegeben haben. Die ersten Notrufe gingen um 15.12 Uhr bei der Polizei ein.
Die Polizei selbst sprach von Auseinandersetzungen zwischen zwei rivalisierenden Gruppen. Dabei sollen Stich- und auch Schusswaffen eingesetzt worden sein.
In Fahrtrichtung Innenstadt wurde die Rheinische Straße komplett gesperrt. Auch in Richtung Dorstfeld war die Straße gesperrt. Da konnte die Polizei später eine Spur wieder freigeben. Auch die Stadtbahn fuhr zwischenzeitlich nicht.
Polizei sichert Bereich mit vielen Kräften und Maschinenpistolen
Die Polizei rückte mit einem Dutzend Einsatzfahrzeugen, mit Maschinenpistolen und vielen Kräften zum Tatort aus. Sie begann direkt, mit Nachdruck vor Ort zu ermitteln, befragte Zeugen, ging in die umliegenden Häuser, stellte Beweismittel sicher. Dennoch blieb die Lage zunächst unklar. Offizielle Infos von der Polizei gab es zunächst abseits der Twitter-Meldungen noch nicht.
Per Twitter bat die Polizei zudem kurz nach der Tat, den Bereich Siegfriedstraße weiträumig zu meiden und keine Videos der Taten zu veröffentlichen. Stattdessen mögen sich Zeugen mit der Polizei in Verbindung setzen.
Die #Polizei #Dortmund hat einen größeren Einsatz im Bereich der Siegfriedstr. Dort ist es zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen. Wir sind mit starken Polizeikräften vor Ort und bitten Sie, diesen Bereich zu meiden. Wir berichten hier.
— Polizei NRW DO (@polizei_nrw_do) November 21, 2021
Einsatz im #Unionsviertel/#Polizeieinsatz:
— Polizei NRW DO (@polizei_nrw_do) November 21, 2021
Wir bitten Sie darum, keine Videos der Tat zu veröffentlichen und sich stattdessen bei uns als Zeuge zu melden.
Wir sind weiterhin mit starken Polizeikräften vor Ort und berichten hier.#Polizei #Dortmund
Kürzlich Angriff auf Tattoostudio in der Nähe
Nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt hatte es vor wenigen Wochen ebenfalls einen gezielten Angriff gegeben. Das Ziel seinerzeit: ein Tattoostudio an der Rheinischen Straße, etwas weiter stadtauswärts. Das war offenbar Teil der Auseinandersetzung zwischen rivalisierenden kriminellen Gruppen.
Dabei handelte es sich offenbar um Mitglieder der Bandidos-Rocker einerseits und Teile des libanesischen Miri-Clans andererseits. Die Polizei hatte kurz nach der Tat seinerzeit erklärt, man werde mit der Härte des Gesetzes durchgreifen. Der Grund für die aufkeimenden Konflikte: ein Macht-Vakuum und verschiedene Personen, die das füllen wollten.
Ob es einen solchen Hintergrund auch beim aktuellen Fall gibt – dazu äußerte sich die Polizei noch nicht. Aus der Pressestelle hieß es zudem: Bitte von Spekulationen absehen. „Die Ermittlungen stehen noch ganz am Anfang.“ Auch genauere Angaben zu Verletzten und Festnahmen gab es zunächst nicht. „Aus ermittlungstaktischen Gründen“, so die Polizei.
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.

Kevin Kindel, geboren 1991 in Dortmund, seit 2009 als Journalist tätig, hat in Bremen und in Schweden Journalistik und Kommunikation studiert.
