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Bomben-Evakuierung: Polizei will mit Drohnen Einbrüche verhindern
Klinikviertel
Für die Bomben-Evakuierung am Sonntag im Dortmunder Klinikviertel wird die Polizei das Gebiet mit Drohnen überwachen. Die Polizei erklärt die Hintergründe für diesen Einsatz.
Bei der Bombenentschärfung im Dortmunder Klinikviertel am Sonntag (12. Januar) wird die Polizei Drohnen einsetzen. Das bestätigte Kriminaldirektor Edzard Freyhoff am Rande einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag im Dortmunder Rathaus.
Einbrüche verhindern
Ziel des Drohneneinsatzes sei es, für mehr Sicherheit im evakuierten Gebiet zu sorgen: „Wir wollen verhindern, dass Wohnungen aufgebrochen werden oder Geschäftseinbrüche stattfinden“, so Freyhoff.
Dabei sei es nicht das erste Mal, dass die Polizei bei einer Bombenentschärfung Drohnen einsetzt. 2013 hatte es bei der großen Entschärfung in Hombruch mehrere Einbrüche gegeben. In der Folge entschied die Polizei, bei der Entschärfung 2014 in Hörde Drohnen einzusetzen.
„Das hat in Hörde dazu geführt, dass wir keine Wohnungseinbrüche hatten, und deswegen haben wir entschieden, dass wir es jetzt im Innenstadtbereich ebenfalls machen“, sagte Freyhoff mit Blick auf den kommenden Sonntag.
Drei Drohnen in der Luft
Es seien fünf Drohnen angefordert, von denen drei dauerhaft in der Luft sein werden. Die Drohnen sollen laut Freyhoff eingesetzt werden, nachdem das Klinikviertel evakuiert worden ist.
Die Bilder, die die Drohnen machen, würden auf Bildschirme übertragen und von der Polizei beobachtet. Sollten auf den Bildern Auffälligkeiten zu sehen sein, stünden entsprechende Kräfte der Polizei bereit, um zugreifen zu können.
Die Drohnen sollen laut Freyhoff über die Straßen des Klinikviertels und auch über Dächern fliegen. Sie dienten jedoch nicht auch der Dokumentation der Bombenentschärfung.
Rechtlich beruhe der Einsatz auf dem Polizeigesetz Nordrhein-Westfalen. Ein entsprechender Antrag, den öffentlichen Bereich zu überwachen, sei genehmigt worden, so Freyhoff.
Einsatz wetterabhängig
Der finanzielle Mehraufwand sei nicht sehr hoch. Allerdings sei der Einsatz der Drohnen wetterabhängig. Bei Sturm oder starkem Regen müssten die Drohnen auf dem Boden bleiben. Danach sehe es allerdings nicht aus, das Wetter werde laut Aussicht drohnengeeignet sein.
Pilotphase
Am Montag (13. Januar) beginnt ein NRW-weites Pilotprojekt, bei dem verschiedene Polizeibehörden testen werden, inwiefern sie in Zukunft Drohnen als zusätzliches Einsatzmittel nutzen können. Das bestätigte ein Sprecher des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste.
Der Einsatz bei der Bombenentschärfung sei nicht Teil der Testphase, so Freyhoff. Man werde aber natürlich Erfahrungen sammeln.