„Autos sind böse“ Protest-Plakate in Dortmunder Einkaufsstraße aufgetaucht

„Autos sind böse“: Protest-Plakate in Limbecker Straße aufgetaucht
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Der Platz ist strategisch gut gewählt: Tagtäglich rollen hunderte Autos durch den Ortskern Lütgendortmunds. Oft wird es dort eng: Nicht immer halten sich Autofahrer an die vorhandenen Parkboxen, gern wird in der Limbecker Straße auch mal in zweiter Reihe gehalten. Liefern Fahrzeuge Ware an, wird es richtig drubbelig.

Mitten in diesem Gewusel aus Autos, Passanten und Radfahrern hängen nun seit kurzem kleine bunte Plakate, die kurz und knackig verkünden: „Autos sind böse!“ Nicht mehr, nicht weniger.

Plakate werfen Fragen auf

In Zeiten, in denen Aktivisten mit höchst umstrittenen Aktionen wie dem Festkleben auf Straßen auf die Klimakrise aufmerksam machen, kommt dieser Anti-Auto-Protest harmlos daher.

Fragen werfen die Plakate aber auch auf: Wer hat sie angebracht? Was genau soll damit bezweckt werden? Ist es ein Scherz? Oder setzt sich der Urheber für eine Verkehrswende ein? Die Plakate selbst geben nur einen weiteren Hinweis: In der Ecke steht ganz klein geschrieben: PowerShift e.V.

NGO kämpf für Verkehrswende

Dabei handelt es sich um eine Berliner Nichtregierungsorganisation, die ihrer Homepage nach „Wege aus der Klimakrise“ aufzeigen möchte. Auf Anfrage erklärt Pressesprecherin Vanessa Fischer, dass PowerShift zu Handels-, Rohstoff-, Energie- und Verkehrspolitik recherchiere und in diesem Bereich wissenschaftliche Studien und Publikationen veröffentliche. Deren Ergebnisse sollen bei der Lobbyarbeit helfen und Politiker überzeugen.

Die Abkehr vom Auto sei ein wichtiges Anliegen. So hat PowerShift die Publikation „Weniger Autos, mehr globale Gerechtigkeit“ veröffentlicht. In der Praxis liege das Hauptaugenmerk auf Berlin, so Fischer. Seit 2019 koordiniert die NGO in der Hauptstadt das Projekt „Berliner Straßen für alle!“. Die Forderung: Nicht der Autoverkehr soll den öffentlichen Raum bestimmen.

"Autos sind böse"-Plakate in der Limbecker Straße in Lütgendortmund
Die Anti-Auto-Plakate sind an verschiedenen Stellen in Lütgendortmund angebracht. © Natascha Jaschinski

Keine Mitglieder in Dortmund

Woher die Plakate an der Limbecker Straße kommen, könne sich PowerShift nicht erklären, heißt es. In Dortmund hat der Verein eigenen Angaben nach keine Mitglieder. Die Aktion mit den Anti-Auto-Zetteln heiße man aber generell gut: „Im Hinblick auf die Dringlichkeit der Klimakrise freuen wir uns über gewaltfreies kreatives Engagement junger Leute für Klima-Gerechtigkeit und die Verkehrswende“, so Fischer.

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