In der Nacht von dem 11. auf den 12. August wurden sämtliche Tische der Pizzeria an der Limbecker Straße mit Farbe beschmiert, wahrscheinlich mit einem dicken Lackmarker. Auf jeder der 14 Tischplatten entdeckten Jasmin Hundshagen und ihre Mitarbeiter zumindest für den Laien undefinierbare Zeichen, sogenannte Tags. Einige Schriftzüge sind so groß, dass die halbe Tischfläche betroffen ist. „Ich habe nur gedacht: Bitte, nicht schon wieder“, sagt die Geschäftsführerin gegenüber dieser Redaktion.

Anders als im Dezember, als Unbekannte das Gastro-Zelt der Pizzeria am Heinrich-Sondermann-Platz verwüstet hatten, hat Jasmin Hundshagen diesmal Anzeige erstattet. Aktuell ermittelt die Polizei, Details zum Fall nennt Sprecherin Kristina Purschke nicht: „Die Zeichen sind nicht zu identifizieren“, sagt sie.

Apotheker half bei der Reinigung

Nach der Reinigung sieht man auf den Tischen nur noch „Schatten“ der Tags. „Der örtliche Apotheker hat uns sofort mit einem alkoholischen Mittel ausgeholfen“, sagt Jasmin Hundshagen. Einige Gäste hätten tatsächlich gedacht, dass die Tische absichtlich mit der silbergrauen Farbe markiert worden seien.

Erklären kann sich Jasmin Hundshagen die Vorfälle nicht. In der Zeit vor dem Zelt-Ärger habe man nie Probleme gehabt. „Vielleicht mag uns jemand nicht“, mutmaßt sie. Denn die Tische des benachbarten Hotels Specht und einer Eisdiele, die sich ganz in der Nähe befindet, seien verschont geblieben.

Für neue Außen-Möbel fehlt das Geld

Ob Jasmin Hundshagen neues Mobiliar anschaffen wird, steht noch nicht fest. „Man hat uns allerdings dazu geraten“, sagt sie. Denn: Die Reste der Tags könnten Wiederholungstaten provozieren. Allerdings sitze das Geld nach Corona-Lockdowns und einem bescheidenen Sommer nicht gerade locker, so die Geschäftsführerin. „Wir wissen immer noch nicht, ob wir die Soforthilfe behalten dürfen.“

Über Facebook hat das Enzo-Team versucht, mehr über die Tags herauszufinden und Zeugen zu finden. Einige Nutzer reagierten mit Vorwürfen: Man solle sich nicht wundern und jammern, wenn etwas zerstört wird, was nachts draußen steht. „Wir haben leider nicht genügend Platz, um die Sachen über Nacht ins Restaurant zu stellen“, so Jasmin Hundshagen. Andere User verteidigen sie: Nur weil etwas draußen steht, habe niemand das Recht, es zu zerstören.

Ein Facebook-Nutzer will den Schriftzug mittlerweile entziffert haben: „Mr. D steht dort:“