
© Andreas Schröter
Väter und Söhne angeln illegal Goldfische: „Brauchen wir für den Gartenteich“
Phoenix-West
Väter und Söhne angeln nahe Phoenix-West illegal Goldfische aus einem öffentlichen Gewässer. Sie wollen ihren „Jungs die Natur nahebringen“. Sind das die richtigen Methoden?
An dem Teich unter dem alten Viadukt zwischen Hörde und Phoenix-West spielen sich in diesen Tagen sonderbare Szenen ab. Auf dem Podest, das es dort gibt, lassen sich regelmäßig mehrere Männer, Frauen und Kinder nieder, die mit Angeln, Ködern, Keschern und Eimern ausgestattet sind.
Am helllichten Tag angeln sie Goldfische aus dem öffentlichen Teich und setzen sie anschließend in die mitgebrachten Eimer, die mit Wasser gefüllt sind. Angesprochen auf ihr Tun, sagen sie: „Wir brauchen Fische für einen Gartenteich.“
Auf die Frage, ob der Vorgang des Angelns denn nicht schmerzhaft für die Fische sei und ihnen Verletzungen zufüge, lautet die Antwort: „Wer das behauptet, hat keine Ahnung vom Angeln. Außerdem wollen wir unseren Jungs die Natur nahe bringen.“
Die Stadt Dortmund äußert sich via Sprecher Maximilian Löchter: „Bei dem angefragten ‚Teich‘ handelt es sich um ein Regenrückhaltebecken. Angeln beziehungsweise die Entnahme von Fischen sind untersagt.“

Idyllisch gelegen ist das Regenrückhaltebecken am alten, zweigeteilten Viadukt zwischen Hörde und Phoenix-West. © Andreas Schröter
Auf der Webseite des Deutschen Tierschutzbundes heißt es unter anderem, dass Fischen beim Angelvorgang Schmerzen und Leiden zugefügt werden – wenn sich der Fisch im Haken verfängt und um sein Leben kämpft.“
Allgemein gelte nach Paragraph 17 des Tierschutzgesetzes als vernünftiger Grund für das Angeln lediglich der Nahrungserwerb oder die Hege und Pflege des Fischbestandes.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
