Klaus Rode hatte den Kaffee auf, aber so richtig. Er wollte bei Freunden an der Kneebuschstraße nur kurz Grünabfälle abholen – morgens um 9.15 Uhr. Da hat es ihn erwischt.
Das Ordnungsamt war vor Ort und hat Knöllchen verteilt: 55 Euro für Parken auf dem Bürgersteig soll er jetzt zahlen. „Ich habe erst einmal Einspruch eingelegt und möchte ein Foto sehen“, sagt Klaus Rode, der sich sicher ist, nicht mit dem Reifen seines Pkws auf dem Gehweg gestanden zu haben.
Rückspiegel abgefahren
Ähnlich wie Klaus Rode geht es derzeit zahlreichen Anwohnern an der Kneebuschstraße. Die führt vom Berghofer Ortskern hinunter in Richtung Phoenix-See und endet auf der Schüruferstraße. „Seit gut vier Wochen ist das hier so“, sagt Anwohnerin Else Schwarze. „Seitdem ist Holland in Not.“ Seit 56 Jahren wohnt sie im nördlichen Teil der Kneebuschstraße, immer habe hier alles gut funktioniert. Doch jetzt sei nichts mehr wie früher.
Der Grund dafür sei das Ordnungsamt. Das sanktioniere seit einiger Zeit das halbseitige Parken auf dem Bürgersteig. Deshalb werde es nun eng in der kleinen Wohnstraße. „Schauen sie, der Wagen von der Müllabfuhr, wenn jetzt noch ein Wagen auf der rechten Seite stehen würde, dann käme hier schon keiner mehr durch“, erklärt Else Scharfe.
Denn in der Kneebuschstraße scheinen sich die Anwohner den Knöllchen-Regen zu Herzen genommen zu haben. Die Fahrzeuge stehen jetzt auf der Fahrbahn, mit allen vier Rädern. „Abends steht hier alles voll“, sagt Else Scharfe. „Auf beiden Seiten der Straße.“ Die Menschen hätten so langsam Angst um ihre Autos, es seien schon Rückspiegel abgefahren worden. „Da kümmern sich die vom Ordnungsamt nicht drum.“
Standard-Antwort der Stadt Dortmund
Auf der Westseite, im unteren Teil der Kneebuschstraße, ist der Bürgersteig zwar breit genug für das halbseitige Parken auf dem Gehweg, es befinden sich aber eine Vielzahl von Gas- und Wasseranschlüssen darin. Neben einem zu schmalen Gehweg ein weiteres Knöllchen-Kriterium. „Wo solche die ganzen Leute denn parken?“ Else Scharfe kann sich nicht erklären, warum es plötzlich Knöllchen gibt in der Kneebuschstraße.

Bei derartigen Beschwerden gibt es von der Stadt Dortmund immer eine Art Standard-Antwort: Es sei grundsätzlich verboten, halb oder ganz auf dem Gehweg zu parken – außer es ist durch Schilder ausdrücklich erlaubt. Wenn eine Beschwerde über die Parksituation an einer Straße das Ordnungsamt erreiche, müsse dieses handeln. So war es vermutlich auch an der Kneebuschstraße. Es habe eine Information des Ordnungsamtes gegeben, dass die Fahrzeuge nur noch mit allen vier Rädern auf der Fahrbahn parken dürfen.
Es bleibt also eng in der Kneebuschstraße. Klaus Rode hat mit seinem Fall dennoch noch nicht aufgeben. „Ich bin gespannt, was der Einspruch bring.“
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