Sie zählt zu den Traditionskirmessen im Dortmunder Westen und hat – mit Blick auf das Kirchenjahr – einen festen Termin im Jahreslauf. Am Wochenende steigt die „Pingsthuekke“ in Dortmund-Huckarde. Von Freitag (26.5.) bis Montag (29.5.) wandelt sich der Ortskern zur Festmeile.
Karusselle laden zu manch rasanter Fahrt, Buden zum Schlemmen und Spielen ein. Bühnenprogramm, Pfingstprozession und Feuerwerk gehören zur Huckarder Pfingstkirmes wie das Pils und die Currywurst. Geöffnet hat die Kirmes am Freitag (26.5.) von 16 bis 24 Uhr, am Samstag (27.5.) von 14 bis 24 Uhr, am Sonntag (28.5.) von 14 bis 23 Uhr und am Montag (28.5.) von 14 bis 22 Uhr.
Es gibt mindestens fünf gute Gründe, warum sich ein Besuch des Rummels lohnt – und womöglich ein ganz besonderer am Samstag.
1. Kirmesspaß pur
Die „Pingsthuekke“ ist eine Kirmes für alle Generationen. Für die jüngere Generation gehören rasante Fahrgeschäfte einfach dazu. Der Orbiter „Heroes“, das Scheibenwischer-Fahrgeschäft „Jumpstreet“ sowie die Klassiker Amazona-Bahn und Autoscooter „Millenium Drive“ machen Station in Huckarde. Der Simulator „Live Adventure 360“ komplettiert das Angebot.
Auf die jüngsten Besucher warten die Kinderfahrgeschäfte Circus-Circus, Baby-Flug, Mini-Autoscooter und ein Kinderkarussell. Dazu gibt es auf dem Markplatz und den Feststraßen Rahmer Straße, Huckarder Straße, Marienstraße und Am Dieckhof zahlreiche Buden. Die Gassen bieten Geschicklichkeitsspiele und eine Verlosung sowie Verkaufs-, Imbiss- und Getränkestände.

2. Bierstände und Bühne
Die „Pingsthuekke“ ist nicht allein ein Rummel, sondern ein Fest für alteingesessene Huckarder, Neubürger und Fortgezogene. Treffpunkt sind die zahlreichen Bierstände und -gärten sowie die Bühne an der Ecke Dückerstraße/Rahmer Straße. Wie in jedem Jahr hat der Gewerbeverein Huckarde das Bühnenprogramm organisiert.
Am Freitag spielt von etwa 19.30 Uhr bis 23 Uhr die Band „Tommy and the Blue Boys“ Klassiker der 70er-und 80er-Jahre. Für den Samstagabend (19 bis 23 Uhr) hat der Gewerbeverein Susan Kent und Mike Best engagiert. Am Sonntagabend (19 bis 23 Uhr) steht die „Undercover Crew“ im Rampenlicht. Und zum Finale am Pfingstmontag (18 bis 22 Uhr) wird es mit „Sharon‘s Five“ rockig.
3. Paukenschläge am Freitag
Mit drei sprichwörtlichen Paukenschlägen erfolgt der Auftakt ins lange Kirmes-Wochenende am Freitag. Um 16 Uhr öffnen Fahrgeschäfte und Buden. Bis 19 Uhr gilt dann die Aktion „2 zu 1“: Es gibt zwei Fahrten zum Preis von einer Fahrt.
Um 19 Uhr erfolgt dann die offizielle Eröffnung der „Pingsthuekke“ durch Oberbürgermeister Thomas Westphal. Dortmunds erster Bürger schlägt anschließend das erste Fass Bier an: Freibier!
Nach Einbruch der Dunkelheit folgt am späteren Abend mit dem Höhenfeuerwerk ein weiteres Highlight.

4. Schwarzgelbe Nacht?
Der Spielplan der Fußball-Bundesliga und der bis zuletzt spannende Saisonverlauf könnten für einen außerplanmäßigen weiteren Höhepunkt am Samstag sorgen: eine schwarzgelbe Nacht.
Deswegen wünscht sich Christian Oecking, Vorsitzender des Huckarder Gewerbevereins, mit Blick auf die Öffnungszeiten am Samstag ein wenig Kulanz. „Wir hoffen auf die Gnade des Ordnungsamts, wenn der BVB Deutscher Meister wird“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. „Wie sollen wir dann um 24 Uhr die Bierstände zumachen?“
5. Kirchlicher Ursprung
Im Gegensatz zu anderen Traditionskirmessen geht die „Pingsthuekke“ nicht auf eine Kirchweih zurück. Im späten Mittelalter fand vielmehr am Dienstag nach Pfingsten ein jährlicher Gerichts-Termin des Essener Klosters statt. Derlei Gerichtstermine lockten Händler zu einem Jahrmarkt – der Ursprung der Kirmes.
Wahrscheinlich am Tag vor dem Gericht überprüfte das Kloster mit den Landwirten aus Dorstfeld und Huckarde die Flurgrenzen. Karten und Kataster gab es zu der Zeit noch nicht. „Später hielt man vermutlich an diesem Brauch fest, und aus dem Umgang zur Wahrung der Grenzen wurde schließlich ein Umgang zur Segnung der Felder“, erklärt Pfarrer Michael Ortwald.

Die Prozession der katholischen Pfarrei St. Urbanus am Pfingstmontag (29.5.) erinnert an diesen Umgang. Sie beginnt um 10 Uhr mit einer Festmesse in der Urbanuskirche, Marienstraße 9 . Anschließend zieht die Gemeinde mit der historischen Urbanusfigur zu vier Segensstationen im Ortsteil.
Die kirchlichen Wurzeln der „Pingsthuekke“ werden bereits am Freitag (26.5.) deutlich. Vor der offiziellen Eröffnung durch OB Westphal findet um 18 Uhr ebenfalls in der Marienkirche ein ökumenischer Gottesdienst statt. Begleitet vom Spielmannszug ziehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Kirmesmeile zur Bühne und dem Fassanstich.
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