„Wir als Kirchengemeinde wollen ein Zeichen für soziales Engagement setzen“, sagt Pfarrer Hubert Werning. „Deswegen bewerben wir das öffentlich und vermieten es nicht unter der Hand.“ Es geht um eine etwa 160 Quadratmeter große Wohnung am Rohdesdiek 10 Dortmunder Stadtteil Bodelschwingh, direkt neben der katholischen Kirche. „Das gesamte Objekt gehört der Kirchengemeinde Mariä Heimsuchung“, sagt Werning.
Ehemalige Pfarrerwohnung
„Bei der Wohnung handelt es sich um eine ehemalige Pfarrerwohnung“, erklärt er weiter. „Früher hat hier der Pfarrer der Kirchengemeinde gewohnt. Das war damals so, als es pro Gemeinde noch jeweils einen eigenen Pfarrer gab.“
Aufgrund der schrumpfenden Kirchengemeinden und des Priestermangels sei das heute anders. „Heute gibt es einen Pastoralverbund und einen Pfarrer für mehrere Kirchen“, sagt Werning.
So ist die katholische Kirche Mariä Heimsuchung in Bodelschwingh heute lange nicht mehr die einzige, die Pastor Werning betreut. Die Wohnung im Pfarrhaus wird nicht benötigt. „Bis vor ein paar Monaten hat hier noch ein Priester gewohnt. Seine Wohnung wurde renoviert“, heißt es. Und jetzt steht die Wohnung leer. Vermutlich aber nicht lange.

6,5-Zimmer-Wohnung
Die Wohnung erstreckt sich auf drei Etagen. Insgesamt hat sie 6,5 Zimmer. Dazu kommt eine Küche, ein großes Bad, ein Gäste-WC und ein weiterer Duschraum.
Neben der Möglichkeit, einen Garten zu nutzen, steht auch einen Balkon zur Verfügung.
Der Hingucker ist das große helle Wohnzimmer mit einer Zugangsmöglichkeit zum Außenbereich. „Den Garten teilt sich der Mieter“, erklärt Werning. „Die Wiese wird auch von unseren Jugendlichen genutzt.“ Die Katholische Gemeinde nutzt den Außenbereich gerne bei gutem Wetter. „Die spielen hier zum Beispiel Fußball“, so Werning. Einmal im Jahr findet auf der Wiese ein Gemeindefest statt.

Den Eingang zur Wohnung teilt man sich mit dem des Pfarrbüros. „Hier ist aber nicht immer was los. Wir haben nur drei Stunden in der Woche geöffnet“, erklärt Pfarrer Werning, der selbst ab und an zu den Öffnungszeiten im Büro vorbeischaut. „Ansonsten ist die Sekretärin da. Das Pfarrbüro ist eine Anlaufstelle für die Gemeinde“, so Werning.
Neben dem gemeinsamen Eingang teilen sich Pfarrbüro und die künftigen Wohnungsmieter auch den gemeinsamen Kellereingang. Zwei Kellerräume stehen dort für die Mieter zur Verfügung.
„Die Küche kann übernommen werden“, erklärt Werning: Arbeitsplatte, Herd, Abzugshaube und Spüle sind schon eingebaut. „Im Küchenbereich gibt es auch eine Abstellkammer“, so Werning.
Ruhige, aber zentrale Lage
Die Wohnung befindet sich in einer ruhigen Lage. Auch die Anbindungen sind nicht schlecht: So befindet sich die Bushaltestelle direkt vor der Tür. Mit der 471 kommt man über Westerfilde ins Stadtzentrum.
„Von der Infrastruktur ist es gut gelegen“, erklärt Werning. Im Umkreis befindet sich ein Kindergarten, Einkaufsmöglichkeiten und verschiedene Fachärzte. „Der Stadtteil Bodelschwingh und der Stadtbezirk Mengede sind sehr gut aufgestellt“, so Werning. „Es gibt verschiedene Einkaufs-und Kulturmöglichkeiten.“
Die Wohnung über drei Etagen und zwei Treppen ist nicht barrierefrei. Der Preis für die Kaltmiete der Wohnung soll zwischen 1090 Euro und 1150 Euro liegen. Geheizt wird in der Wohnung mit einer Gasheizung.
Kirchenvorstand wählt Mieter aus
Wer die Wohnung bekommt, entscheidet der Kirchenvorstand, ein ehrenamtliches, von der Gemeinde gewähltes Gremium. Die Kriterien: „Es soll eine Familie sein mit vielen Kindern oder mit Oma und Opa. Außerdem werden wir Familien bevorzugen mit behinderten Kindern oder Familien mit Migrationshintergrund“, erklärt Werning. „Unser Vorstand ist sehr engagiert. Also wenn etwas mit der Wohnung sein sollte, dann wird er den Mietern behilflich sein.“