Das Herz von Hans-Günter Rogall hängt noch immer an der Katholischen Gemeinde in Hörde. Er und seine Frau haben lange Zeit in der Nähe der stolzen Kirche Am Richterbusch gewohnt. Zwar ist der Lebensmittelpunkt des Ehepaars schon seit einiger Zeit in Holzwickede, doch was in Hörde passiert, bekommt es immer noch mit. Nun hat Hans-Günter Rogall Schlimmes vernommen, was die Zukunft der Herz-Jesu-Kirche angeht.
Die Überdachung des Kirchenraumes soll marode sein und eine Reparatur wäre zu kostenintensiv. Was würde das, wenn es zuträfe, für das aus dem Jahr 1914 stammende Gebäude bedeuten – droht vielleicht sogar der Abriss? „Zurzeit gibt es nichts Genaues“, sagt Pfarrer Matthias Boensmann, Leiter der Pfarrei St. Clara-Hörde Katholische Kirche am Phoenixsee, zu der auch die Herz-Jesu-Gemeinde gehört. Da derzeit in den Gemeinden die Anzahl der Gottesdienste reduziert werde, sei die Angst groß, dass Kirchen geschlossen werden müssen.
Baustopp der Katholischen Kirche
Und diese Angst sei nicht ganz unbegründet. „Es gibt in Bezug auf die Immobilien in der Diözese einen Baustopp. Es dürfen nur die Dinge gebaut werden, die davor genehmigt worden sind, und notwendige Reparaturen können vorgenommen werden“, erklärt Matthias Boensmann. „Wer wieder bauen will, muss ein Immobilienkonzept vorlegen, das 30 Prozent der jetzigen betriebsnotwendigen Bruttogeschossflächen einspart, dazu gehören Kirchen, Gemeindehäuser und Pfarrhäuser.“

Die Folgen dieser Vorgaben seien klar, vor allem, wenn man in der Pfarrei einiges neu gestalten möchte. Man müsse einen Teil der Immobilien in der Gemeinde aufgeben. „Was ja auch Sinn macht, denn die Gläubigenschar geht ja stark zurück“, sagt Matthias Boensmann. Doch 30 Prozent Schließungen seien nicht wenig. „Das wird weh tun“, gibt der Pfarrer zu.
Welche Kirchen müssen geschlossen werden?
Welche Gebäude es am Ende betreffen wird und ob die Herz-Jesu-Kirche darunter sein könnte, dazu kann Matthias Boensmann zu diesem Zeitpunkt noch nichts sagen. Aber er hat eine Vermutung.
„Die Gemeinden, die in Dortmund lebendig sind, werden versuchen, schnell ein Konzept zu erarbeiten, um wieder handlungsfähig zu werden in den Bereichen, in die die Gemeinde investieren will“, erklärt der Pfarrer. Doch eines sei auch klar: Für die Stadt Dortmund werde das eine Menge an Schließungen nach sich ziehen.
Tagesbrüche in Hörde sind seit Monaten abgesperrt: Stadt Dortmund zu stockenden Arbeiten
Grundstück für 2.500 Euro am Phoenix-See?: Warum Sie vom Schnäppchen die Finger lassen sollten
An diesen Absperrungen in Hörde tut sich seit Monaten nichts: Anwohner erlebte „Jahrestag“