Ein 73-jähriger Mann wurde an einem späten Donnerstagvormittag (11.08.22) Opfer eines sogenannten „Schockanrufs“. Ein Unbekannter gab vor, der Sohn des Geschädigten zu sein. Der vermeidliche Sohn behauptete, bei einem schweren Verkehrsunfall eine Frau und ein Kind lebensgefährlich verletzt zu haben. Weiter behauptete er, in Untersuchungshaft zu sitzen. Ein weiterer Betrüger schaltete sich ein und gab sich dreist als Polizist aus.
Er gaukelte dem Vater vor, sein angeblicher Sohn käme nach einer sofortigen Zahlung von 100.000 Euro aus der Untersuchungshaft frei. Ein Märchen, das nicht stimmt.
„Eine Festnahme mit sofortiger Untersuchungshaft nach einem Verkehrsunfall ist in Deutschland ausgeschlossen“, sagt Kristina Purschke von der Polizei Dortmund. Untersuchungshaft könne nur in Fällen angeordnet werden, wo sich im Laufe der Ermittlungen der Unfall als geplant herausstelle.
Die Täter lockten den Vater nach Dortmund. Hier sollte, nach dem Plan der Betrüger, ein Mitarbeiter des Amtsgerichts die angebliche Kaution entgegennehmen. Der besorgte Vater ging auf den Betrug ein und übergab einem Unbekannten Bargeld, Goldmünzen und Schmuck im Wert von mehr als 10.000 Euro. Erst als es zu spät war, fielen dem Geschädigten die Lücken in der Geschichte auf und er meldete den Vorfall der Polizei.
Wer kennt diesen Mann?
Für die Beamten ist diese Vorgehensweise schon lange kein Einzelfall mehr. Die Polizei spricht von einer „widerlichen und perfiden Masche“. Die Hintermänner der Betrugsmasche sitzen dabei oft im Ausland, was die Ermittlungen besonders erschwere. Im Falle des 73-jährigen Geschädigten jedoch ist die Polizei durch das Veröffentlichen eines Lichtbildes ein großes Stück weiter.


Auf dem nun veröffentlichten Fahndungsfoto trägt der Tatverdächtige ein rotes T-Shirt, mit weißer Schrift, eine kurze Jeanshose und Asics-Sportschuhe an den Füßen. Die Frisur trug er an dem Donnerstag (11.8.22) nach oben gegelt, die Seiten kurz geschoren.
Die Polizei nimmt Hinweise zu dem Mann unter 0231/ 13 27 441 entgegen.
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