Rund um das Hafenbecken gilt tagsüber Maskenpflicht, auf den Wegen nur am Wochenende.

© Susanne Riese

Party-Meile Phoenix-See: Politik sucht nach Lösungen für Dauerärger

rnPhoenix-See

Durch das bescheidene Wetter haben sich die Wogen zum Thema Party-Meile Phoenix-See etwas geglättet. Hörder Politiker denken darüber nach, wie sie die Szene dauerhaft in den Griff bekommen.

Hörde

, 14.04.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Dank Kälte, Schnee und Regen ist nach Ostern wieder Ruhe eingekehrt an der Hafen- und Kaipromenade am Phoenix-See, wo sich zuvor an lauen Abenden Massen junger Menschen versammelten. Bei einer Temperatur von drei Grad und Nieselregen ist von der Party-Stimmung fernab jeder Corona-Regel nichts zu erahnen. Im Gegenteil, man fragt sich, warum in dem weitläufigen und menschenleeren Terrain überhaupt Maskenpflicht gilt.

Doch kaum jemand rechnet damit, dass das Treiben dauerhaft ein Ende hat. Die meisten fürchten, dass es wieder losgeht, sobald es sonnig und abends wärmer wird und der See wieder junge Leute aus der ganzen Umgebung anzieht, vom Märkischen Kreis bis Duisburg und Recklinghausen.

Bei schönem Wetter strömen die Menschen scharenweise zum Seeufer.

Bei schönem Wetter strömen die Menschen scharenweise zum Seeufer. © Susanne Riese

Der Autoverkehr, der zu einem Dauerstau in den Straßen Am Kai, Hörder-Bach-Allee und Phoenixseestraße führt, zählt zu den Hauptärgernissen, zumal die sogenannte Poser-Szene mit heulenden Motoren und lauter Musik auf sich aufmerksam macht.

Anwohner brauchen Unterstützung

Ruhestörungen, Müll und Missachtung der Corona-Regeln sind Probleme, die Anwohner und manche Geschäftsleute verzweifeln lassen und andere See-Besucher auf die Palme bringen. „Man kann die Anwohner mit den Probleme nicht alleine lassen“, sagt Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock (CDU).

Jetzt lesen

Die Bezirksvertretung Hörde hat deshalb bereits die Verwaltung beauftragt, im Zusammenhang mit dem neuen Parkraumkonzept für den See zu prüfen, wie der Verkehr dort geregelt werden kann. Wobei einiges bereits geschehen ist, beispielsweise wurde „Am Kai“ ein nächtliches Durchfahrtverbot für Nicht-Anlieger eingerichtet.

See muss für alle zugänglich bleiben

Wie die Situation insgesamt in den Griff zu bekommen ist, weiß auch Michael Depenbrock nicht. Kontakt zu Polizei und Ordnungsamt hat der Bezirksbürgermeister bereits aufgenommen, doch das Ergebnis klingt nach einer gewissen Ratlosigkeit. „Wir können ja nicht den Zugang zum See sperren“, sagt er. „Man kann nur an die Vernunft appellieren.“

Jetzt lesen

Die Hörder Politik will nun erst einmal abwarten, was die neue Corona-Verordnung bringt. Mit nächtlichen Ausgangsbeschränkungen wäre das Problem vorerst entschärft. Dauerhaft gelöst ist es aber nicht. Michael Depenbrock will das Treiben weiter im Blick behalten und über Regeln für sommerliche Zeiten ohne Ausgangssperre nachdenken.

Unter anderem könnte ein Alkohol- und Shisha-Verbot diskutiert werden, meinen einige Security-Mitarbeiter. Gesucht sind Maßnahmen, die den Phoenix-See für das laute, uneinsichtige Party-Volk etwas weniger attraktiv machen, ohne andere Besucher abzuschrecken.