Parkchaos beim BVB-Spiel: Notarzt muss zu Fuß zum Patienten

© Oliver Schaper

Parkchaos beim BVB-Spiel: Notarzt muss zu Fuß zum Patienten

rnVerkehr in Dortmund

Der BVB hat am Dienstag (17. 12.) sein nächstes Heimspiel, Parkchaos ist vorprogrammiert. Notärzte mussten im Stadtteil Schönau deswegen schon zu Fuß zu ihren Patienten.

von Michael Nickel

Schönau

, 17.12.2019, 05:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Stadtteil Schönau ist auf einem guten Weg. Wenn für die Anwohner alles gut läuft, haben sie in Zukunft dauerhaft Ruhe und mehr Sicherheit, ganz unabhängig davon, ob der BVB ein Heimspiel hat oder nicht.

Die Bezirksvertretung (BV) Hombruch hatte Anfang Dezember angekündigt, einen Brief an Oberbürgermeister Ullrich Sierau zu schreiben. Dieser Brief soll als Aufforderung dazu dienen, dass die Verwaltung neue Konzepte zum Schutz der Anwohner rund um den Signal Iduna Park entwickelt.

Denn zu jedem Heimspiel der Borussia nutzen Autofahrer Wiesen, Bürgersteige und private Einfahrten als Parkplätze.

Das Ordnungsamt gibt sich Mühe, doch das reicht nicht

Eine der Anwohnerinnen, die an diesem Abend auch in der Sitzung der BV war, ist Ruth Storchmann. Sie machte gegenüber den Politikern deutlich, wie wichtig ein neues Konzept nicht nur für den Stadtteil Schönau ist.

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„Wir haben schon einen Dankesbrief an das Ordnungsamt geschickt“, sagte sie. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gäben sich Mühe. „Doch es ist so, als würde man versuchen, Wasser mit einem Sieb abzufangen.“ Es hilft alles nichts.

Im Gespräch mit dieser Zeitung erklärt Storchmann, dass es bislang schon zwei brenzlige Situationen gegeben habe.

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Bei zwei Notfalleinsätzen während eines BVB-Heimspiels seien die Notärzte mit ihrem Wagen nicht direkt bis zum Patienten gekommen. Es war alles zugeparkt. „Sie mussten mit ihrem Equipment die Schönaustraße zu Fuß runterlaufen“, sagt Storchmann.

Anwohner aus Schönau fordern ein neues Konzept zur Parksituation bei Heimspielen des BVB.

Anwohner aus Schönau fordern ein neues Konzept zur Parksituation bei Heimspielen des BVB. © Oliver Schaper

Dass sich ein DHL-Fahrer im zugeparkten Schönau schon mal festgefahren hat, verkommt dabei fast zu einer Randnotiz.

Anwohner bemühen sich seit Jahren um Verbesserung

Seit 2016 bemüht sich eine Initiative rund um Ruth Storchmann darum, die Situation zu verbessern.

Möglich, dass nun Bewegung in die Sache kommt und in Schönau bald das Bremer Modell eingeführt wird. Das jedenfalls fordern die Hombrucher Politiker.

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„Das Gebiet rund um das Weserstadion ist bei allen Heimspielen von Werder Bremen zweieinhalb Stunden vor Anstoß bis kurz nach Spielbeginn für Autos gesperrt“, heißt es zum Beispiel auf der Homepage von Werder Bremen: „Ausnahmen gelten nur für Anwohner oder ansässige Gewerbetreibende mit Berechtigungsausweis.“

Der Wagen vorne links im Bild stand auch am Tag nach dem jüngsten Heimspiel des BVB noch dort, wo sein Fahrer ihn abgestellt hatte: direkt in der Kreuzung Schönaustraße / An der Palmweide. Zur Quittung bekam der Fahrer ein Knöllchen von der Polizei.

Der Wagen vorne links im Bild stand auch am Tag nach dem jüngsten Heimspiel des BVB noch dort, wo sein Fahrer ihn abgestellt hatte: direkt in der Kreuzung Schönaustraße / An der Palmweide. Zur Quittung bekam der Fahrer ein Knöllchen von der Polizei. © privat

Die Stadt Köln macht es ähnlich: „Bei allen Großveranstaltungen im Rhein-Energie-Stadion mit mehr als 20.000 geschätzten Personen werden die Sperren errichtet, insbesondere bei den Heimspielen des 1. FC Köln“, heißt es.

Drei Stunden vor Veranstaltungsbeginn werden die Zufahrtsstraßen für den Durchfahrt- und Stadionverkehr gesperrt. Anwohner erhalten eine kostenlose Durchfahrtberechtigung.

Auch Ruth Storchmann hat stellvertretend für ihre Nachbarn eine klare Meinung. „Wir wollen, dass hier Straßen gesperrt werden.“