
© Jörg Bauerfeld
Parkanlage statt Nachverdichtung: Jetzt ist ein ganzes Dorf gefordert
Neue Mitte Sölde
In Dortmund herrscht Wohnungsmangel, daher wird jedes noch so kleine Fleckchen bebaut. Im Dortmunder Süden will man andere Wege gehen. Mit Ruheräumen und Blumenwiese.
Was gab es an der Sölder Straße nicht schon für Ideen. Ein Investor wollte das Grundstück von der Ecke Begonienstraße/Sölder Straße bis zur Sparkassenfiliale kaufen und überplanen. Eine neue Sölder Mitte sollte hier entstehen. Passiert ist, außer einer ersten Planskizze, nichts.
Zwei Gedenkstätten sind auf dem Gelände
Dabei ist es äußerst verwunderlich, dass in Zeiten der Wohnungsnot noch keiner dieses Fleckchen Sölde angetastet hat. Die Fläche ist gar nicht mal klein.
Sie beginnt nördlich des Sparkassengebäudes mit dem kleinen Park, in dem zwei Gedenkstätten für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges eingerichtet sind. Die eine als wuchtiges Monument, die andere als ein Gedenkstein, der hinter einer Hecke fast völlig verschwunden ist.

Ob dieses Denkmal noch standsicher ist? Ganz verschwinden soll es nicht, aber teilweise. © Jörg Bauerfeld
Angrenzend an diesen Bereich eine Wiesenfläche mit ein paar Bäumen. Ein Weg führt hindurch. Um die 300 Quadratmeter könnten es sein, die seit Jahrzehnten praktisch brach liegen.
Beide Flächen sind im Besitz der Stadt Dortmund. „Seitdem ich in der politischen Arbeit bin, ist mir noch nie zu Ohren gekommen, dass hier gebaut werden soll“, sagt Jan Gravert, Fraktionsvorsitzender der SPD in der Bezirksvertretung Aplerbeck. Und das soll, wenn es nach den Sozialdemokraten geht, auch so bleiben.

Diesen Gedenkstein zu Ehren der Gefallenen im Zweiten Weltkrieg werden wohl die wenigsten kennen. Doch auch er liegt an der Sölder Straße. © Jörg Bauerfeld
Denn der gesamte Bereich soll umgestaltet werden. In eine Freizeit- und Begegnungsstätte, vielleicht mit Sportangeboten für ältere, Wipptieren für kleinere und bequemen Bänke für Ruhe suchende Sölder Bürgerinnen und Bürger. Die Möglichkeiten seien fast unbegrenzt.
Gelder könnten von der Bezirksvertretung kommen
Aber wie genau der Bereich am Ende aussehen soll, das können die Bürgerinnen und Bürger entscheiden – und die Studierenden. Denn eines ist sicher, die Zusammenführung und die Umgestaltung der beiden Flächen wird nicht gerade günstig werden. Ein Teil des Geldes könnte die Bezirksvertretung in Aplerbeck bereitstellen. „Wir müssen einfach anfangen“, sagt Gravert.
Hohe Planungskosten könnten durch TU-Projekt gemindert werden
Aber allein schon die Planungskosten würden das Budget wohl sprengen. Daher würden Jan Gravert und Lothar Buddinger (beide SPD) diesen Posten gerne an die TU Dortmund abgeben. Vielleicht bestünde die Möglichkeit, dass dort die Fläche im Zuge eines Projektes überplant würde.
Und was geschieht mit dem Gedenkstein und dem Denkmal? Ganz verschwinden sollen sie von der Sölder Straße nicht. Vorstellbar wäre ein Rückbau und die Zusammenlegung in einem bestimmten Bereich – Platz sei ja genug auf dem Gelände. Nur eine Bebauung solle es eben nicht sein.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
