
Projektleiter Thorsten Müller managt die Baustelle an der Overgünne. © Susanne Riese
Baustelle blockiert Overgünne für 6 Monate: Projektleiter erklärt den Aufwand
Arbeiten am Leitungsnetz
Mehr als sechs Monate muss die Overgünne gesperrt werden. Eine Wiese im Lohbachtal wurde in eine große Schotterfläche verwandelt. Projektleiter Thorsten Müller erklärt, warum das nötig ist.
In den grünen Wiesen des Lohbachtals verursacht seit einigen Tagen eine große geschotterte Fläche Unruhe und Diskussionen. Neben der Overgünne wurden Erdmassen bewegt, eine riesige Plane und Schotter ausgelegt, Bagger abgestellt. Es sieht aus, als sollte hier ein großer Parkplatz entstehen. Bewohner aus Berghofen und Benninghofen sorgen sich wegen des Eingriffs in ihr geliebtes Landschaftsschutzgebiet.
Der Gedanke an einen Parkplatz ist nicht ganz falsch, doch der wird nur vorübergehend und allein für Baustellen-Fahrzeuge und Material für eine große Baumaßnahme in der Overgünne eingerichtet. Nach Abschluss der Arbeiten – voraussichtlich im Februar nächsten Jahres – soll alles wieder so grün werden wie zuvor.
Thorsten Müller (41), Projektleiter von Donetz, erklärt, was an der Overgünne passiert und warum die Durchgangsstraße für mehr als ein halbes Jahr gesperrt werden muss. „Die Wasserleitungen entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik. Sie müssen erneuert werden.“ Andernfalls könnte es an den Leitungen aus den 30er-Jahren zu einem Rohrbruch kommen, und dann wäre ein ganzer Stadtteil nicht mehr versorgt.

Im Lohbachtal wurde eine Wiese als Lagerfläche präpariert. © Susanne Riese
Die Einrichtung der Baustelle beginnt am Donnerstag (21.7.) an der Kreuzung Benninghofer Straße/Overgünne – nicht an der Berghofer Straße, wie versehentlich in einem Anschreiben an die Anwohner mitgeteilt wurde. Die Baustelle wandert dann Schrittweise bis zur Straße Am Lohbach.
Dichtheit der Leitungen und Reinheit des Wassers werden geprüft
Dort angekommen wird die Maßnahme mit Dichtheitsprüfung und Keimproben abgeschlossen, bevor die neuen Leitungen für die Haushalte freigegeben werden. Abschließend wird die gesamte Strecke asphaltiert. „Wenn das Baulager geräumt ist, wird die Wiese am Lohbach wieder in den alten Zustand versetzt“, verspricht Thorsten Müller.
Da nicht nur die kleinen Netzleitungen, sondern auch die Wassertransportleitung mit einem Durchmesser von 80 Zentimetern in einem stattlichen Graben neu verlegt wird, muss die Overgünne voll gesperrt werden. Die alten Rohre bleiben sicher verfüllt im Erdreich.
Wasser kommt vom Hochbehälter auf dem Höchsten
Die Transportleitung führt das vom Hochbehälter auf dem Höchsten kommende Wasser in großer Menge ins Wohngebiet, wo es dann über kleinere Leitungen verteilt wird. Damit das Trinkwasser an der Kreuzung in Benninghofen einwandfrei abzweigt, wurde dort erst kürzlich eine Schiebevorrichtung erneuert.

Die Baustelle wandert von der Benninghofer Straße Richtung Am Lohbach. © Susanne Riese
Mit den Arbeiten wird am Montag (25.7.) in Höhe des Kindergartens begonnen. Auf der Wiese am Lohbach wird das Baulager dann mit den zwölf Meter langen Rohren sowie Material wie Sand und Schotter gefüllt sein.
Während der gesamten Bauzeit sollen die Grundstücke für Anlieger erreichbar bleiben, erklärt Thorsten Müller; wechselweise von der Benninghofer und später von der Berghofer Seite aus. Der Durchgangsverkehr jedoch muss der ausgeschilderten Umleitung folgen.
Voraussichtlich ab Februar werden die neuen Kunststoffleitungen im Einsatz sein und für eine bessere Versorgungssicherheit sorgen. Und die Anwohner rund um die Overgünne haben dann wieder etwa 100 Jahre Ruhe, zumindest was die Wasserleitungen angeht.
Seit 2001 in der Redaktion Dortmund, mit Interesse für Menschen und ihre Geschichten und einem Faible für Kultur und Wissenschaft. Hat einen Magister in Kunstgeschichte und Germanistik und lebt in Dortmund.
