„Jetzt kann ich in der Küche kreativ sein“ Ehemaliger Ostwall-Szenewirt übernimmt Traditionsgaststätte

Ehemaliger Ostwall-Szenewirt übernimmt „Zum armen Dorfwirt“
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Die Ärmel hochgekrempelt und gemacht. Nur wenige hundert Meter entfernt vom TC Rot-Weiß Aplerbeck an der Schweizer Allee, wo Henrik Müller viele Jahre die Vereinsgaststätte geführt hat, hat der 54-Jährige ein neues Projekt ausgerufen. Der erfahrene Gastronom hat die Gaststätte „Zum armen Dorfwirt“ an der Schwerter Straße übernommen.

„Ich musste einfach wieder etwas Eigenes machen. In einer Vereinsgaststätte ist man in gewisser Weise stark eingebunden. Das hat Spaß gemacht, aber jetzt musste etwas Neues her.“ Und so hat Müller 23 Jahre nach seinem letzten großen „Projekt“ in der Dortmunder City wieder eine neue Aufgabe gefunden. Und, dass Henrik Müller die Sache mit dem „Dorfwirt“ ernst nimmt, zeigt sich schon an den Investitionen, die der Gastronom getätigt hat. Unter anderem gab es neue Geräte für die Küche. „Da habe ich mir einen Traum erfüllt und mal eben den Gegenwert eines Kleinwagens dort reingestellt“, so Müller.

Auch der Gastraum im „Dorfwirt“ hat sich angenehm verändert. Alles ist heller und freundlicher geworden. „Mit Licht kann man heutzutage so einiges mache“, sagt der 54-Jährige. Der hat die ehemalige Mitarbeiterin des Dorfwirtes übernommen und wird nun hauptsächlich in der Küche für die Zufriedenheit des Gastes sorgen. Dazu kommt „meine langjährige Aushilfe, die alle Läden von mir kennt und auch schon mit am Ostwall war“, so Müller.

Hell, freundlich und richtig gemütlich ist es im Schankraum geworden.
Hell, freundlich und richtig gemütlich ist es im Schankraum geworden. © Jörg Bauerfeld

„Wir bieten gut bürgerliche Küche an“, sagt der Gastronom. Dabei ist die Speisekarte keineswegs 08/15. Denn auch Häppchen wie selbstgemachter Zwiebelkuchen finden sich dort wieder. Dazu eine auffällig große Weinkarte. „Ein Gemischtwarenladen“, sagt Müller und schmunzelt. „Oder auch Kneipen-Restaurant, ganz wie man will.“ Dazu eben ein großes Weinangebot und ein Saal für größere Feiern.

Ein großer Saal mit Bühne und Platz bis zu 60 Personen. Das gibt es heute auch nicht mehr so oft.
Ein großer Saal mit Bühne und Platz bis zu 60 Personen. Das gibt es heute auch nicht mehr so oft. © Jörg Bauerfeld

Henrik Müller ist sich sicher, dass das Konzept aufgeht. Erfahrung in der Gastronomie hat er genug gesammelt. Auch gehört er irgendwie zu den Dortmunder Gastro-Legenden. 2000 hatte er die Galerie übernommen. Die lag an der Olpe Ecke Ostwall und gehört zum festen Inventar im damals schon nicht mehr ganz so brodelnden Ostwallviertel.

In die Küchengeräte hat Müller ganz schön investiert.
In die Küchengeräte hat Müller ganz schön investiert. © Jörg Bauerfeld

Über einen guten Bekannten aus dem Come-In sei er damals an die Galerie gekommen. „Am Ende waren es eben die letzten Züge am Ostwall, die ich in der Galerie mitbekommen habe. 2003 war das letzte Ostwallfest. Es war eine schöne Zeit“, sagt Hendrik Müller. Und die soll es auch jetzt wieder im „Armen Dorfwirt“ werden. Dienstags ist im Übrigen Ruhetag.

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