Ohne Migration kein Ruhrgebiet - Ausstellung im Hoesch Museum

© Pinetzki

Ohne Migration kein Ruhrgebiet - Ausstellung im Hoesch Museum

rnEvangelischer Kirchentag

Die religiöse Vielfalt im Ruhrgebiet brachte Kooperationen, aber auch Konflikte. Die Ausstellung „Migration und Religionen im Ruhrgebiet“, erzählt davon - auch während des Kirchentags.

Dortmund

, 21.06.2019, 11:55 Uhr / Lesedauer: 1 min

Unter dem Titel „Vertrauenssache: Heimat Europa/Heimat Ruhrgebiet“ gibt es während des Evangelischen Kirchentages (DEKT) in Dortmund ein hochkarätiges Begleitprogramm. Ausgangspunkt ist der offizielle rote Faden „Migration, Integration, Anerkennung“ im Programm des DEKT. Gerade mit Blick auf das Ruhrgebiet hat das Thema eine besondere Relevanz.

Am heutigen Freitag (21. Juni) geht es in der Zeit von 15 bis 18 Uhr in einer Podiusmdiskussion um das Thema „Vertrauenssache: Glaube als Weg zur Integration? Beispiele aus der Geschichte des Ruhrgebiets“. Die Veranstaltung findet im ThyssenKrupp Info-Center (neben dem Hoesch-Museum) in der Oesterholzstraße 127 statt.

Das sind die Experten auf dem Podium

Mit Prof. Dr. Ahmet Toprak (FH Dortmund), Dr. Hans-Jakob Tebarth (Direktor der Martin-Opitz-Bibliothek Herne), Thomas Ridder (Kurator des Jüdischen Museums Westfalens in Dorsten), Manfred Rekowski (Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland) und Historikerin Angelika Müller sitzt geballtes Fachwissen auf dem Podium. Die Experten diskutieren, welche Bedeutung die Formen der religiösen Selbstorganisation und die Pflege der Herkunftskultur spielen.

Schon die ersten Zuwanderer brachten in der Mitte des 19. Jahrhunderts als immaterielles Gepäck ihre Religionen und Bräuche mit in die Region. Fußballtrikots, ein Wäschekorb mit Rädern oder ein Notenständer – diese und andere Objekte sind Ausdruck des durch Migration geprägten religiösen Lebens im Ruhrgebiet.

Die Ausstellung geht bald auf Reise

Parallel lädt eine Ausstellung anhand von Konflikten und Kooperationen zu einem Streifzug durch 170 Jahre Ruhrgebietsgeschichte ein. Acht große Stelen mit 25 Themen zeigen den Zuzug von Masuren, die Konflikte um evangelisch-katholische Mischehen, Gewerkschaftsarbeit und Gemeindeleben oder die Zwangsmigration im NS-Staat.

Die Ausstellung „Migration und Religionen im Ruhrgebiet“ wurde von einem Team aus 16 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erarbeitet. Konzipiert wurde sie als Wanderausstellung in einer Kooperation zwischen Hoesch-Museum und dem Verein zur Erforschung der Kirchen- und Religionsgeschichte des Ruhrgebiets in Bochum. Zunächst ist sie auch über den Kirchentag hinaus noch bis zum 14. Juli im Hoesch-Museum zu sehen.