Michael Nau (v.l.) leitet die Mengeder Buchhandlung, die direkt am Amtshaus sitzt. Zu seinem Team gehören unter anderem Christine Earley und die Auszubildende Anna Lefarth. © Freddy Schneider
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Ohne Buchhändler Michael Nau wäre Mengede nicht gleich Mengede
Michael Nau ist mit der Buchhandlung am Amtshaus eine wahre Institution. Er ist nah dran an den Menschen. Darum ist er manchmal sogar der Zweite, der erfährt, dass Kundinnen Oma werden.
Ohne die Buchhandlung am Amtshaus wäre Mengede nicht gleich Mengede. Zur Buchhandlung gehören, ganz klar, Michael Nau und sein Team. Seit 28 Jahren verkauft Michael Nau Bücher und kennt die Lese-Vorlieben seiner Kundinnen und Kunden genau. Aber: Wie ist er eigentlich Buchhändler geworden?
Mit Comics ist er aufgewachsen, doch richtig ans Lesen gekommen, ist Michael Nau „erst“ mit 12, 13 Jahren. Sein Vater schickte ihn kurz vorm Urlaub in die Stadtbücherei. Der Auftrag: einen Stapel Bücher ausleihen – eher dürfe er nicht nach Hause kommen, hieß es damals. Mit vielen „Drei Fragezeichen“-Büchern ging‘s los in den Urlaub. „Da wurde ich zum richtigen Leser“, sagt Michael Nau.
Berufswunsch war erst ein anderer
Eigentlich, so erzählt er, hatte er Geschichte in Bochum studiert. „Doch das war mir nicht praktisch genug“, sagt der 51-Jährige heute. Also, Plan B: die Ausbildung zum Buchhändler.
Die machte Michael Nau in der Mengeder Buchhandlung. Aus Lünen, wo er aufwuchs, wollte er schnell weg und „in Dortmund die große, weite Welt sehen“, erzählt er und lacht.
Weil er schon seit 28 Jahren in der Buchhandlung am Amtshaus arbeitet, kennt er die Kundschaft in- und auswendig. „Viele kenne ich seitdem sie ein Baby waren und jetzt selbst eigene Kinder haben“, sagt Michael Nau.
Er weiß, welche Bücher „Geburtstagskindern“ geschenkt werden können. Da hilft er gern. „Es kommt häufig vor, dass Kunden kommen und sagen: ‚Ich brauche was für Tante Inge.‘ Und da weiß ich schon, dass Tante Inge immer die Krimis aus den 50er-Jahren liest.“
Michael Nau ist nach 28 Jahren immer noch davon überzeugt, dass Buchhändler der richtige Beruf für ihn ist. © Uwe von Schirp (Archivbild)
Michael Nau und sein Team sind nah dran. Sie kennen nicht nur die Lieblingsbücher – auch wenn es um den Familiennachwuchs geht, weiß der Buchhändler Bescheid.
„Ich werde bald Oma – und Sie sind der Zweite, der es erfährt“, sagt eine Kundin, als sie ein Buch abholt. Man kennt und schätzt sich, man plaudert – wie das halt so ist.
Buchhandlung mit festen Stammkunden
Nur weil seine Kunden ihn und sein Team so gut kennen, habe er die Corona-Pandemie bisher recht gut überstanden. Die Buchhandlung zehrt von einem treuen Kundenstamm.
Michael Nau ist in der Pandemie kreativ geworden. Er hat 2020 bei dem dem Wettbewerb „Heimspiel“ der Wirtschaftsförderung mitgemacht und ein E-Lastenrad bekommen, mit dem er und sein Team Bücher austeilen können. Zum Mitmachen motiviert er auch andere Selbstständige.
<div id='fb-root'></div> <script src='https://connect.facebook.net/en_US/sdk.js#xfbml=1&version=v3.2' async defer></script> <div class="fb-post" data-href="https://www.facebook.com/BuchhandlungAmAmtshaus/posts/5496939190347601"></div>Kreativität ist bei seiner Arbeit immer gefragt – besonders jetzt. Seit einigen Monaten können Kunden bei der Buchhandlung am Amtshaus am Schalter bestellte Bücher abholen.
„Das kommt sehr gut an“, sagt Michael Nau, der viel Wert darauf legt, mit anderen Einzelhändlern Kontakt zu knüpfen.
„Hier hat eine sehr nette Dame erst neulich einen Wollladen eröffnet“, erzählt er. „Während der Pandemie. Das finde ich sehr mutig.“ Damit die Menschen aus Mengede nicht vergessen, dass es diesen „tollen Laden“ gibt, haben sich die Verkäuferin Renja Dropalla und Michael Nau etwas Besonderes einfallen lassen.
Alle können bei der Buchhandlung (Am Amtshaus 8) und im Laden „Herzblut-Handarbeiten“ (Mengeder Straße 710) kleine Schweinchen zählen. Wer die richtige Anzahl der Schweinchen nennen kann, kann ein signiertes Exemplar des neuen Thrillers „Der Fall des Präsidenten“ von Marc Elsberg gewinnen. Die Teilnahme ist bis zum 7. Mai (Freitag) möglich.
Menschlich, nah dran und kreativ: Das ist Michael Nau. Da ist man fast froh, dass es mit dem Geschichts-Studium in Bochum damals nicht geklappt hat. „Ich habe es nicht einen Tag lang bereut, Buchhändler zu sein – das ist für mich der schönste Beruf.“
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