
© Stephan Schuetze
Öffnung ab Inzidenz von 35: Das bedeutet der neue Wert für Dortmund
Bund-Länder-Beratungen
Die Spitzen von Bund und Ländern haben einen Wert festgelegt, ab dem Lockerungen möglich sind: 35 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Unsere Grafik zeigt, wie sich die Dortmunder Inzidenz entwickelt.
Der Lockdown und die Kontaktbeschränkungen werden bis zum 7. März verlängert. Doch es gibt eine neue Perspektive für Lockerungen.
Ab einem stabilen Inzidenzwert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen hält die Bundesregierung erste Öffnungsschritte für möglich. Diese sollen zunächst für den Einzelhandel sowie Galerien, Museen und körpernahe Dienstleistungen gelten.
Als „stabil“ gilt die Inzidenz laut Bundeskanzlerin Angela Merkel ab „mindestens drei Tagen“.
Dortmunds Inzidenz lag vor vier Monaten letztmals unter 35
Die 7-Tage-Inzidenz in Dortmund liegt am Donnerstag (10.2.) voraussichtlich bei 55,6. Der Wert ist in den zurückliegenden vier Wochen um rund 100 Punkte gefallen.
Eine Inzidenz von unter 35 hatte Dortmund zuletzt am 10. Oktober. In der ersten Phase der Pandemie im März und April hat die Inzidenz die 35er-Marke nie überschritten. Der höchste Wert lag in dieser Zeit bei 30,4 am 7. April.
Im Sommer lag die Inzidenz dauerhaft bei Werten unterhalb von 10. Zuletzt war ein Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner stets als maßgebliches Ziel der Bemühungen genannt worden.
Ein weiterer Beschluss der Bund-Länder-Beratungen: Bundesländer entscheiden eigenständig über ihre Strategie bei der Öffnung von Schulen.
Junge Grundschüler sollen zuerst in Unterricht zurückkehren
NRW will die Schulen ab dem 22. Februar schrittweise wieder öffnen. Geplant ist ein „Wechselmodell“, das Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) als „anspruchsvoll“ bezeichnet. „Aber es wird funktionieren.“ Geplant ist ein System, nach dem Schulen nach mehr als fünf Tagen Distanzunterricht am Stück ein Präsenzangebot machen sollen.
Die Erstklässler sowie die Primarstufen der Förderschulen sollen dabei zuerst in den Unterricht starten. Auch Abschlussklassen werden wieder in die Schulen zurückgeholt. Die Details des Wechselmodells sollen am Donnerstagvormittag (11.2.) den Schulen mitgeteilt und danach der Öffentlichkeit vorgestellt werden, so Gebauer.
Gemischte Gefühle bei den Friseuren
Friseure dürfen laut der Beschlüsse wegen ihrer übergeordneten Bedeutung für die Körperhygiene insbesondere älterer Menschen ab dem 1. März unter Hygieneauflagen wieder öffnen.
Diese Nachricht sorgt bei Dortmunder Friseuren für Freude. In diese mischen sich aber auch neue Sorgen darüber, dass etwa die Vorgabe von 10 Quadratmeter Platz pro Kunde oftmals nicht eingehalten werden kann.
Weitere Öffnungsperspektiven, etwa für Gastronomie oder Kultur, sollen laut der Ministerpräsidentenkonferenz in den nächsten Wochen entwickelt werden.
Sie sind aber in jedem Fall davon abhängig, dass sich die fallende Tendenz bei den Infektionszahlen auch mit zunehmender Dominanz der Corona-Mutanten fortsetzt.
Seit 2010 Redakteur in Dortmund, davor im Sport- und Nachrichtengeschäft im gesamten Ruhrgebiet aktiv, Studienabschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ohne Ressortgrenzen immer auf der Suche nach den großen und kleinen Dingen, die Dortmund zu der Stadt machen, die sie ist.
