Werner Locker auf der Obstbaumwiese in Dortmund-Schwieringhausen

Aktuell sind einige Apfelsorten auf der städtischen Obstbaumwiese reif. Wer hier zum Nulltarif pflücken möchte, kann sich bei Werner Locker melden. © Beate Dönnewald

Äpfel, Birnen, Quitten: Alles kostenlos für Selbstpflücker in Dortmund

rnRiesige Obstbaumwiese

Die Lebensmittelpreise steigen. Da lohnt sich doch der Weg zur einer Obstbaumwiese in Dortmund, wo sich Selbstpflücker kostenlos für den Eigenbedarf eindecken können. Aktuell sind Äpfel reif.

Schwieringhausen

, 09.08.2022, 16:55 Uhr

Zugegeben, die Obstbaumwiese ist nicht für jedermann in Dortmund schnell zu erreichen. Vor allem Bürger im Stadtbezirk Mengede sind in einer komfortablen Lage: Denn sie können ohne großen zeitlichen Aufwand und weite Anfahrt Obst zum Nulltarif bekommen. Nur die sprichwörtlichen Ärmel müssen sie dafür hochkrempeln – denn Äpfel, Birnen, Quitten, Pflaumen und Kirschen müssen sie schon selbst pflücken.

Werner Locker auf der Obstbaumwiese in Schwieringhausen

Aktuell sind einige Apfelsorten auf der Obstbaumwiese in Schwieringhausen reif. © Beate Dönnewald

Für das besondere Angebot zeichnet Werner Locker in Schwieringhausen verantwortlich. Er betreut und verwaltet eine städtische Obstbaumwiese mit geschätzt 50 Bäumen. Sogar Walnuss- und Maronenbäume stehen hier.

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Selbstpflücker können zwei Stunden lang bleiben

Bereits im vierten Jahr bietet der 73-Jährige an, dass sich Dortmunder hier ihr Obst für den Eigenbedarf pflücken können. „Natürlich sollen sie damit nicht zum Wochenmarkt gehen“, sagt er. In der Regel könnten sich die Selbstpflücker für zwei Stunden auf der Wiese tummeln.

Aktuell sind einige Apfelsorten reif. Die Ernte der Kirschen sei bereits vorbei, viele der roten Früchte hätten sich die Vögel geholt, erzählt Werner Locker. Die Pflaumen brauchten noch einige Zeit. „Ich denke, Ende des Monats sind sie reif zum Pflücken.“

Die städtische Obstbaumwiese in Schwieringhausen.

Rund 50 Obstbäume stehen auf der städtischen Obstbaumwiese in Schwieringhausen. © Beate Dönnewald

Das Angebot werde jedes Jahr gerne angenommen. Im vergangenen Jahr seien rund 30 Familien gekommen, so Locker. „Eines der Kinder war ganz überrascht, dass das Obst an Bäumen hängt“, erinnert er sich. Es habe tatsächlich gedacht, das Obst wachse im Rewe.

Werner Locker nascht auch gerne von dem Obst. „Wenn ich Hunger auf einen Apfel habe, ziehe ich mir meine Schuhe an und gehe in den Garten. Das ist toll“, sagt er. Im ersten Jahr habe er alleine geerntet. „1,5 Tonnen Äpfel, die habe ich zu Apfelsaft verarbeiten lassen. Das ist mir zu viel Arbeit.“

Quittenbaum auf der städtischen Obstbaumwiese in Schwieringhausen

Im Angebot hat Werner Locker auch Quitten. Die gibt es ebenfalls kostenlos. © Beate Dönnewald

„Nichts wird bei uns mit Chemie behandelt“

Die Trockenheit, sagt Locker, setze den Bäumen zu. Die Birnen-Ernte falle in diesem Jahr beispielsweise etwas geringer aus. Doch er schwört auf „seine“ Früchte: „Nichts wird bei uns mit Chemie behandelt.“

Hier werde vielmehr mit natürlichen Mitteln gearbeitet, um die Qualität zu steigern: „Ich habe an jedem zweiten Baum einen Nistkasten montiert. Die Meisen und Co. leisten gute Arbeit und habe die Schädlinge im Griff“, so Locker. Außerdem befinden sich auf dem Areal mehrere Bienenstöcke, um die Bestäubung anzukurbeln.

Schweizer Bergschafe auf der städtischen Obstbaumwiese in Schwieringhausen

Die Selbstpflücker sind in guter Gesellschaft: Auf der Wiese weiden zwei Schweizer Bergschafe. Sie sind harmlos und ein bisschen neugierig. © Beate Dönnewald

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Und es gibt noch mehr Tiere: Auf der Wiese weiden zwei Schweizer Bergschafe, die sind harmlos und ein bisschen neugierig – und vor allem für kleine Kinder sicherlich ein Erlebnis.

Interessierte Selbstpflücker können sich unter Tel. 0231/33 76 60 bei Werner Locker zur Terminvereinbarung melden. Adresse ist der Marksweg 59. Gepflückt wird übrigens von oben nach unten.

Werner Locker koordiniert die Selbstpflücker-Termine. Nur wer sich angemeldet hat, kommt aufs Gelände.

Werner Locker koordiniert die Selbstpflücker-Termine. Nur wer sich angemeldet hat, kommt aufs Gelände. © Beate Dönnewald