Oberbürgermeister Sierau: Es gibt keinen Platz mehr für das Festi Ramazan in Dortmund
Muslimisches Fastenfest
Das muslimische Groß-Event Festi Ramazan fand schon an verschiedenen Orten in Dortmund statt. Für 2019 gebe es keine Fläche mehr, sagt jetzt der Oberbürgermeister. Und stößt auf Widerstand.

In diesem Jahr fand das Festi Ramazan auf dem Parkplatz A8 im Schatten des Stadions statt. © Peter Bandermann (Archiv)
Es drohte bereits die Absage, als sich im Frühjahr doch noch ein Platz für das Festi Ramazan fand: Das Festival zum muslimischen Fastenmonat Ramadan durfte auf dem Parkplatz A8 im Schatten des Stadions stattfinden.
Damit so ein Hickhack künftig ausbleibt, bat die SPD-Fraktion auf Initiative des Integrationsrates den Rat in seiner Sitzung am Donnerstag (13.12.) um die „dauerhafte Verankerung“ des Festi Ramazan in Dortmund. Die Verwaltung, so der Integrationsrat, möge Verhandlungen und Gespräche mit dem Betreiber aufnehmen, um einen „geeigneten und langfristigen Veranstaltungsort“ zu finden.
Sierau: Zu viele Veranstaltungen rund um die Westfalenhallen
Umso überraschter waren die Mitglieder des Integrationsrates, aber auch viele Politiker, als Oberbürgermeister Ullrich Sierau im Rat mitteilte: Es gebe in den kommenden Jahren in Dortmund keinen Platz mehr für das Festi Ramazan. Wegen des muslimischen Mondkalenders wandert der Termin jährlich weiter nach vorne, 2019 dauert der Ramadan vom 6. Mai bis 5. Juni.
Weil das genau in die Zeit des Messe-, Veranstaltungs- und Fußballbetriebs fällt, stünden die Flächen rund um die Westfalenhallen nicht zur Verfügung, so Sierau. Der Festplatz an der Eberstraße in der Nähe des Fredenbaumparks, wo das Fest zuletzt 2017 stattfand, sei ebenfalls keine Option für das vierwöchige Fest.
SPD-Ratsmitglied findet „Abbügeln“ nicht okay
Mit seinen Aussagen stieß Sierau Mitgliedern seiner eigenen Partei (SPD) vor den Kopf. Denn die Fraktion folgt ja dem Ansinnen des Integrationsrates, das Festi Ramazan dauerhaft in Dortmund zu verankern. Das Fest sei „eine Bereicherung für die Stadt Dortmund“.
Dass der OB das Thema so „abbügelt“, sei nicht in Ordnung gewesen, sagte am Wochenende auf Anfrage Michael Taranczewski, Mitglied der SPD-Fraktion und Vorstandsmitglied des Integrationsrates. Und: „Ich bin etwas skeptisch, ob die Aussage, wir hätten keine Flächen, hundertprozentig stimmt.“ Vielleicht gebe es auch Vorbehalte gegen das Fest.
SPD-Fraktion will nochmal mögliche Standorte prüfen lassen
Die Politik mache aber immer noch der Rat, so Taranczewski. Nach Willen der SPD-Fraktion sollen daher noch einmal genau mögliche Standorte geprüft werden. Das Festi Ramazan, so endete die Diskussion im Rat, soll nun Anfang 2019 Thema im Ausschuss für Bürgerdienste, öffentliche Ordnung, Anregungen und Beschwerden werden. Aus Sicht von Sierau soll dort aber wohl nur dargelegt werden, wieso es keine geeignete Fläche gibt.
Aysun Tekin, Vorsitzende des Integrationsrates, äußerte sich am Wochenende aber „sehr zuversichtlich, dass der Ausschuss sich darum kümmern wird“. Sie sei auch sicher, dass der OB noch darauf schauen werde, ob es noch eine Möglichkeit für das Festi Ramazan gibt.