Oberbürgermeister Thomas Westphal macht mit seinem Büro den Anfang. Nach mehr als drei Jahren Baustellen-Zeit kehrt ab dem 1. Dezember wieder Leben ins Rathaus am Friedensplatz ein. Schrittweise kommt die Politik in ihr angestammtes Domizil zurück - mehr als ein Jahr später als ursprünglich geplant.
„Die Etagen 2 bis 4 werden ab dem 1. Dezember an die Nutzerinnen und Nutzer übergeben“, erklärt Stadtsprecherin Alexandra Schürmann auf Anfrage. Nach dem OB-Büro folgen nach und nach die Fraktionen, wobei einige auch erst Anfang Januar aus dem Übergangsdomizil am Südwall in die frisch sanierten Räume im Rathaus am Friedensplatz zurück ziehen.
Arbeiten gehen weiter
Es ist aber teilweise noch eine Baustelle, auch wenn die letzten Gerüste an der Außenfront gerade verschwinden. „Die Arbeiten im Rathaus sind noch nicht komplett abgeschlossen - bis Mitte März wird zum Beispiel noch an der Technik gearbeitet“, erläutert Alexandra Schürmann. Das zeigt auch der aktuelle Blick auf die Baustelle, um die sich noch zahlreiche Bau- und Handwerkerfahrzeuge scharen.

Auch der Rat der Stadt tagt noch einige Male im Übergangsdomizil in den Westfalenhallen. Denn die Arbeiten am Ratssaal haben erst vor einigen Monaten begonnen. Im September 2022 hatte der Rat nachträglich die Neuausstattung seines Sitzungssaals mit flexiblerem Mobiliar und moderner Medientechnik beschlossen. Geplant ist aktuell, dass die erste Ratssitzung im rundum sanierten und modernisierten Rathaus am 21. März 2024 stattfinden wird.
Auszug im Herbst 2020
Begonnen hatte die Rathaus-Sanierung gleich nach der Kommunalwahl im Jahr 2020. Zwei Jahre sollten die Arbeiten dauern. Doch schon im Sommer 2021 zeichnete sich ab, dass das Ziel nicht zu halten ist. Beim großen Regen im Juli 2021 leitete ein falsch verlegtes Rohr die Wassermassen nicht ab, sondern ins Rathaus. Dort wurden Böden und Wände in weiten Bereichen zerstört. Die Arbeit musste von vorn losgehen. Ein halbes Jahr habe der Wasserschaden an zusätzlicher Zeit gekostet, heißt es. Dazu kamen weitere Verzögerungen und neue Aufgaben.
Teurer ist die Rathaus-Erneuerung obendrein geworden. Ursprünglich war die Sanierung 2019 für eine Summe von 33,9 Millionen Euro beschlossen worden, nach mehreren Nachschlägen war zuletzt von 41,69 Millionen Euro die Rede - plus weitere 5,82 Millionen Euro für die Sonderprojekte Ratssaal und Medientechnik. Die Gesamtrechnung steigt damit auf rund 47,5 Millionen Euro. Ob es dabei bleibt, wird irgendwann nach Ende aller Arbeiten die Schlussabrechnung zeigen.
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