
Für Jörg Winter ist die Sanierung der Gehwege eine sinnlose Maßnahme. © Janine Jähnichen
Nutzer der Hohenbuschei-Allee stellen Gehweg-Sanierung in Frage
Baustellen
Die Forderung der Stadt, die Hohenbuschei-Allee frisch saniert übergeben zu bekommen, findet nicht überall Anklang. Jörg Winter nutzt die Straße täglich mit dem Rad und sieht keinen Sanierungsbedarf.
Der Endausbau der Hohenbuschei-Allee läuft auf Hochtouren. Wie bereits berichtet, hat dieser zum Ziel, die Straße aus der Obhut der Hohenbuschei Gmbh in die Hände der Stadt zu übergeben. Aktuell werden deshalb die Gehwege aufgerissen und erneuert.
Bei Jörg Winter (54) stößt diese Baumaßnahme auf großes Unverständnis. Der Kurler fährt regelmäßig mit dem Fahrrad über die Hohenbuschei-Allee zur Arbeit.
Die vielen Bagger und der Aufriss der Gehwege haben ihn auf seinen täglichen Fahrten irritiert: „Warum wird eine komplett intakte Gehwegpflasterung aufgerissen und dann mit gleichwertigen Steinen neu gepflastert?“
Gerade in einer Zeit, in der es um das Einsparen von Ressourcen gehe, sei eine solche Baumaßnahme in seinen Augen sinnlos. „Ganz zu schweigen von den unnötigen Behinderungen durch die Bauarbeiten“, sagt er weiter.
Stadt begründet die Sanierungs-Arbeiten
Silke Seidel, Geschäftsführerin der Hohenbuschei-Allee GmbH, hat im Gespräch mit unserer Redaktion ebenfalls keinen Hehl daraus gemacht, dass sich ihre Begeisterung über die Forderung der Stadt, eine nagelneue Straße übergeben zu bekommen, in Grenzen hält. Auch ihrer Ansicht nach sei die Straße nicht sanierungsbedürftig.
Die Stadt sieht das jedoch anders. Auf Anfrage der Redaktion begründet Stadtsprecherin Alexandra Schürmann die Reparatur-Arbeiten damit, dass das Tiefbauamt der Stadt Dortmund Straßen- und Gehwegflächen „nur mangelfrei, das heißt frei von Fehlern und mit voller Gewährleistung“ von Dritten wie der Hohenbuschei-Allee GmbH übernimmt.

In einem ersten Bauabschnitt geht es aktuell um den Ausbau der Gehwege auf der südlichen Seite der Hohenbuschei-Allee. © Andreas Schröter
Im Falle der Straße Hohenbuschei-Allee entspreche die bisherige Ausführung nicht den Anforderungen der Stadt. „Diese Abweichungen bestehen teilweise in zu schmalen Parkflächen, Absackungen im Gehwegbereich und Ähnlichem“, heißt es weiter in der Stellungnahme.
Arbeiten sollen 2023 abgeschlossen sein
Aus diesen Gründen seien die aktuellen Baumaßnahmen „vor der endgültigen Übernahme der Straßen- und Gehwegflächen in das Vermögen der Stadt“ notwendig. Auch, wenn die bisherigen Gehwege von außen betrachtet, intakt und nicht sanierungsbedürftig aussehen.
Die Übergabe der Gehweg- und Straßenflächen von der Hohenbuschei-Allee GmbH an die Stadt Dortmund soll voraussichtlich im Sommer oder Herbst 2023 erfolgen. Bis dahin soll neben den Gehwegen auch die Fahrbahndecke erneuert werden.
Jörg Winter gibt zu, die Gründe der Stadt nachvollziehen zu können. Dennoch bleibt bei ihm ein bitterer Beigeschmack aufgrund der in seinen Augen verschwendeten Ressourcen.
Stolzes Ruhrpottkind mit blau-weißem Herzen. War fürs Germanistik-Studium kurzzeitig in der Landeshauptstadt unterwegs, ist dann aber wieder zurück nach Recklinghausen - in die Heimat. Schreibt seit 2017 für das Medienhaus Bauer, erst in der Jugendredaktion "Scenario", dann folgte der Wechsel ins Lokale. In ihrer Freizeit fast überall anzutreffen: egal ob Rock-Festival, Theatersaal oder Schlagerparty.
