Fitnessstudio-Inhaber Holger Kopp ist wild entschlossen: „Wir machen wieder auf, sobald es irgendwie geht.“ © privat

Coronavirus in Dortmund

Novemberhilfe? Fitnessstudio-Inhaber hat noch keinen Cent gesehen

Holger Kopp ist Inhaber eines Fitnesstudios. Nur dank familiärer Hilfen hält er sich derzeit über Wasser. Wo bleibt das versprochene Geld aus den November- und Dezemberhilfen?

Eving

, 08.01.2021 / Lesedauer: 3 min

Wer neben Gastronomie-Betrieben und Künstlern am meisten unter der Corona-Krise leidet, sind zum Beispiel auch Fitnessstudios. In Eving trifft das unter anderem Holger Kopp, der gemeinsam mit seiner Mutter Elfie Kopp ein Fitnesscenter an der Gewerbeparkstraße 3 betreibt.

„Seit Beginn der Corona-Krise im Frühling 2020 habe ich 50 Prozent meiner Kunden verloren“, sagt er. Natürlich könne man das auch positiv formulieren: Immerhin die Hälfte seiner Kunden bleiben bei der Stange und zahlen weiterhin ihren Monatsbeitrag, obwohl das Studio seit Anfang November geschlossen hat und nun mit Sicherheit nicht vor dem 1. Februar wieder eröffnen wird. „Und ob das Training dann wirklich wieder möglich ist, ist ja noch gar nicht klar“, sagt Kopp, „wir können schließlich nicht in die Glaskugel gucken.“

Ein Bild mit Symbolcharakter: Holger Kopps Fitnessstudio an der Gewerbeparkstraße in Eving ist während des Corona-Lockdowns menschenleer. © Holger Kopp

Was ihn massiv ärgere, sei, dass von den versprochenen November- und Dezember-Hilfen noch kein Cent auf seinem Konto angekommen sei. Er überlebe derzeit nur, weil er finanzielle Hilfe aus dem familiären Kreis bekomme und sein Vermieter ihm demnächst mit der Miete entgegenkommen werde.

Dennoch: Die Miete - oder zumindest ein Teil davon - für die 500 Quadratmeter großen Räume muss weiter bezahlt werden. Gleiches gelte für Leasing-Raten für einige der Fitnessgeräte. Bisher jedoch habe er es noch vermeiden können, einen Kredit aufnehmen zu müssen.

400-Euro-Kräfte können nicht weiterbezahlt werden

Im ersten Lockdown habe er seine 450-Euro-Kräfte - Rentner und Nebenberufler - noch weiterbezahlen können, sagt Holger Kopp. Das sei nun leider nicht mehr möglich. Weitere Angestellte, die er in Kurzarbeit schicken könnte, habe er nicht.

Für einige der Geräte in Holger Kopps Fitnessstudio müssen auch während des Lockdowns Leasingraten bezahlt werden. © Holger Kopp

Problematisch ist für ihn auch der Zeitpunkt des Lockdowns. Die Wintermonate sind es, in denen die Menschen vermehrt ins Fitnesstudio gehen. Besonders im Januar kommen all diejenigen, die sich den Weihnachts- und Silvesterspeck abtrainieren wollen und mit guten Vorsätzen ins neue Jahr starten.

Im Frühling und Sommer gibt es traditionell viel weniger Fitnessstudio-Kunden. Deshalb sei die Zukunft seiner Einrichtung mit einem Fragezeichen versehen. Unklar sei, ob es ihm gelingen werde, die verlorenen Kunden zurückzuholen.

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Und eine Besonderheit gerade dieses Studios werde jetzt zum Nachteil: Kopp nimmt nur Kunden ab 30 Jahren an. Er habe zudem auch etliche Senioren weit über 70 unter seinen Kunden. Und die gehören natürlich jetzt zur Risikogruppe, die Angst hat sich zu infizieren.

Dennoch, so Kopp: „Wir öffnen, sobald es wieder geht.“ An eine Aufgabe seines Geschäftes habe er bisher noch nicht gedacht. Schließlich müsse er auch in Zukunft seine Familie ernähren.

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