
Mehr Plätze für Schülerinnen und Schüler muss die Stadt Dortmund schaffen. Es ist ein richtiger, aber schwieriger Weg, findet unser Autor Oliver Volmerich. © dpa/Menne
„Not-Schulen“ für Zugewanderte in Dortmund: Viel Glück bei diesem Experiment!
Meinung
Die Stadt will mehrere alte Schulstandorte reaktivieren, um nötige Plätze für zugewanderte Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Unser Autor meint: Die Umstände erscheinen abenteuerlich.
Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Schulen und Schulformen, zusammengekarrt aus der ganzen Stadt, die alle unter einem Dach unterrichtet werden, viele davon mit wenigen oder gar keinen deutschen Sprachkenntnissen.
Das klingt ziemlich abenteuerlich. Doch die Stadt Dortmund als Schulträgerin ist in einem Dilemma: Sie muss die Möglichkeit schaffen, dass junge Zuwanderer die in Deutschland geltende Schulpflicht erfüllen können. Dabei spielt die Frage, wie lange die Schülerinnen und Schüler in Deutschland bleiben, keine Rolle.
Eine Rechnung also mit vielen Unbekannten. Man könnte es auch ein Schulexperiment nennen, das die Stadt mit der Einrichtung der „Not-Schulen“ eingeht. Aber es ist gut und richtig, dass sie den Mut dazu hat, ungewöhnliche Wege zu gehen.
Hochachtung muss man schon jetzt den beteiligten Schulen und vor allem den Lehrerinnen und Lehrern und anderen Fachkräften aussprechen, die sich auf das Experiment einlassen. Die Integration von Flüchtlingen aus der Ukraine ist nach der Corona-Krise die nächste große Herausforderung, die sie mal so eben nebenbei erledigen müssen. Da kann man nur viel Glück wünschen, dass das Experiment gelingt.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
