
Mehr Lehrkräfte für Dortmund verspricht Christoph Söbbeler als Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg. © dpa/Bezirksregierung
Mehr Plätze an Dortmunder Schulen - doch woher kommen die Lehrer?
Ausbau der Schulen
Die Stadt Dortmund muss und will für mehr als 800 Kinder und Jugend zusätzliche Plätze an Schulen schaffen. Ob auch die nötigen Lehrkräfte zur Verfügung stehen, erklärt die Bezirksregierung.
Jetzt muss alles ganz schnell gehen: Für mehr als 800 schulpflichtige Kinder und Jugendliche - viele davon Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine - gibt es bislang keinen Platz an einer Dortmunder Schule. Die Stadt will Abhilfe schaffen und möglichst kurzfristig schulformübergreifend Klassen für 580 Schülerinnen und Schüler an drei alten Schulstandorten einrichten. Weitere Plätze für noch einmal 880 Schülerinnen und Schülern sollen folgen.
Die Stadt sorgt also für die Räume und die Betreuung, doch was ist mit dem Lehrpersonal? Ein Teil soll aus den Schulen kommen, denen die neuen Schülerinnen und Schüler offiziell zugeordnet sind. Das Land habe aber auch zusätzliche Lehrkräfte zugesagt, erklärt Interims-Schuldezernent Christian Uhr.
Tatsächlich haben alle Schulen in NRW weitergehende Möglichkeiten erhalten, personelle Bedarfe für befristete Einstellungen bis zum Ende des Schuljahres 2022/23 auszuschreiben, erklärt Christoph Söbbeler als Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg.
Bereits für das vergangene Schuljahr 2021/22 habe das NRW-Schulministerium 867 zusätzliche Stellen zur Verfügung gestellt - 173 davon für das Gebiet der Bezirksregierung Arnsberg, zu dem auch Dortmund gehört. Für das jetzt begonnene Schuljahr 2022/23 stehen landesweit 1052 Stellen mit einem Anteil von 209 Stellen für die Bezirksregierung Arnsberg zur Verfügung.
Verteilt werden die Stellen an die einzelnen Schulen über ein abgestimmtes Antragsverfahren an die einzelnen Schulen. 259 Anträge sind bereits eingegangen. Aus Dortmund gibt es Anträge von 56 Schulen, die rein rechnerisch 30 Stellen ergeben. „Der Einstellungsprozess ist aktuell im Gange beziehungsweise teilweise auch schon abgeschlossen“, berichtet Söbbeler.
Für Dortmund würden je zehn Stellen auf Grundschulen und Gymnasien, sieben auf Gesamtschulen und drei auf andere Schulformen entfallen.
Chance für Lehrkräfte aus der Ukraine
Die Frage ist, ob sich für die zusätzlichen Stellen auch genug Interessenten finden. Angesichts der schon bestehenden Probleme, ausreichend Personal zu finden, hat das Land den Kreis der möglichen Bewerberinnen und Bewerber bewusst weit gefasst. In Frage kommen auch ehemalige Lehrkräfte, ausgebildete Lehrkräfte ohne Anstellung, Studierende, ausländische Lehrkräfte mit ausreichenden Deutschkenntnissen sowie weitere Hochschulabsolventinnen und –absolventen.
Ausdrücklich möglich ist auch die befristete Einstellung von geflüchteten Lehrkräften und Sozialpädagogen aus der Ukraine, erläutert Söbbeler. Tatsächlich konnten im Bereich der Bezirksregierung 24 aus der Ukraine geflüchtete Lehrerkräfte für den Sondereinsatz gewonnen werden - eine davon auch in Dortmund.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
