
© Didi Stahlschmidt
Nordstadt bekommt baskische Wein-Bar im Stil der 1920er-Jahre
Neues Lokal
Die Pläne für die neue Wein-Bar in der Nordstadt werden konkreter: Das Lokal im historischen Schüchtermanncarré bekommt seinen einstigen Charme zurück - und Spezialitäten aus dem Baskenland.
Seit einigen Monaten läuft der Umbau und die Sanierung in der Traditionskneipe „Zum Alten Schloß“ an der Bornstraße. Parallel dazu hat Mitte Dezember in einem kleinen Ladenlokal im selben Gebäudekomplex mit dem „Stachelschwein“ der erste Pop-Up-Weinladen der Nordstadt eröffnet.
Beide gehören den Betreiberinnen des „Grünen Salon“ am Nordmarkt und des „Umschlagplatzes“ im Hafen – und beide werden zeitnah eine Veränderung erfahren.
Umbau dauert länger als vorher geplant
Das „Alte Schloß“ sollte bereits im Dezember 2020 eröffnen, doch der zweite Lockdown und die umfangreichen Umbaumaßnahmen ließen dies nicht zu. Was sich bei der hundertjährigen Kneipe als Vorteil herausstellte.
„Es war wesentlich aufwendiger als gedacht“, so Betreiberin Milena Rethmann. Der große Gastraum von etwa 150 Quadratmetern wurde seit 1909/10 dauerhaft als Kneipe genutzt und wurde von vielen seiner Betreiber immer wieder umgebaut.
Nun ist die abhängte Decke aufwendig entfernt und der Raum hat nun wieder seine alte Höhe von 4,20 Metern. Des Weiteren werden der alte Holzfußboden wieder freigelegt, alte Wandplatten entfernt und auch der alte Mitteltresen ist verschwunden.

Unter anderem ist diese alte Kachelbemalung beim Umbau wieder zu Tage gekommen. Wie alt sie allerdings ist, weiß leider keiner. © Didi Stahlschmidt
„Wir haben alten Stuck und Säulenelemente gefunden, den wir leider nicht erhalten, aber nun reproduzieren können. Jetzt sind wir fast beim Ursprung der alten Gastronomie“, erklärt Rethmann, die vom Vermieter beim Umbau große Unterstützung erfährt.
Kleine Überraschungen auf der Speisekarte: baskische Pintxos
Auch wenn der Raum aktuell noch einer Baustelle gleicht, wirkt er schon jetzt heller und größer als zuvor. Es folgen noch der Neubau eines zentralen Rundtresens und der Umbau der Küche, die dann neben Wein ein weiteres, zentrales Element des Gastro-Konzeptes beinhaltet: Pintxos.
Diese kleinen, warmen oder kalten Köstlichkeiten aus dem Baskenland werden zukünftig einzig und allein die Speisekarte abbilden – passend zu den Weinen und in schier unzähligen Varianten.
Das Ergebnis ab April wird eine Bar und Brasserie mit Weinverkauf im Charme der 20er-Jahre. Allerdings steht bis heute der neue Name nicht fest. „Der Name kommt wahrscheinlich ganz spontan, sollte aber aus Tradition den Zusatz ‚Schloß‘ enthalten“, so Rethmann.
Der Pop-Up-Store wird zukünftig neu genutzt
Bis dahin wird auch das „Stachelschwein" im benachbarten Ladenlokal als Weingeschäft Bestand haben. Bisher ist das Konzept des Weinfachhandels bestens aufgegangen. Während sie mit gut 60 Weinsorten im Dezember starteten, so sind es jetzt 120-140 Sorten, die sie teils weit über die Stadtgrenzen hinaus verkaufen.

Der Weinfachhandel "Stachelschwein" als direkter Nachbar des Schlosses wird nach dessen Eröffnung aufgelöst. Die Weine werden dann in der zukünftigen Weinbar angeboten und der Pop-Up-Store bekommt ein neues Thema. © Didi Stahlschmidt
Mit der Eröffnung der Wein-Bar wird das Sortiment des Stachelschwein dorthin um. Was dann mit dem zwölf Quadratmeter großen Ladenlokal des Pop-Up-Stores passiert, ist noch unklar. „Es gibt schon ein paar Ideen, aber noch nichts Sicheres“, verrät Milena Rethmann. Diese reichten von kleinen Designmöbeln bis hin zu Kunst und Kultur, vieles sei denkbar.
Seit Februar 2007 bin ich als freier Redakteur mit der Kolumne "quer gehört" für die Bereiche Musik/ Nightlife/ Kultur/ Creativ Industries bei den Ruhr Nachrichten aktiv. Parallel arbeite ich als freier Journalist für verschiedene Magazine, Gastronomie-Führer, als freier Fotograf und als Autor und Werbe-Texter.