Links steht das Gras noch hoch für die Schafe, rechts wurde ordentlich gemäht. Im Vordergrund steht die Stele, die der Heimatwald-Verein in Erinnerung an Manfred und Sabine Jockheck aufgestellt hat, die 2015 bei dem Absturz der Germanwings-Maschine in Südfrankreich ums Leben kamen. © Irene Steiner
Dürresommer
Nicht jeder Baum des Heimatwaldes kommt mit Trockenheit gut zurecht
Heiße Sommer, trockene Winter: Das Klima verändert sich und die Vegetation reagiert darauf. Auch im Heimatwald. Den fantasievollen Schnitt der Wiese gibt es dagegen gratis vom Amt.
Eichen sind ein Problem. Die heimische Stiel-Eiche leidet unter der steigenden Wärme, und auch die eher in Asien heimische Kerr-Eiche ist nicht absolut resistent. Und so hat es auch im Mengeder Heimatwald in den vergangenen beiden trockenen Jahren Ausfälle gegeben: „Direkt am Hundeplatz gibt es einen Baum, der abgestorben ist, und auch in den anderen Pflanzbereichen gibt es drei, vier Bäume, die ersetzt werden müssen“, sagt der Vorsitzende des Heimatwald-Vereins, Axel Kunstmann.
Eichen und Buchen leiden
Vor allem Eichen und Buchen seien betroffen. Die Paten haben mit den Ersatzpflanzungen nichts zu tun, das regelt der Verein, und zwar im Sinne der Baumpaten: „Wir haben noch etwas Geld in der Kasse“, sagt Kunstmann. Gepflanzt werden die Baumarten, die der jeweilige Baumpate vorgesehen hatte. „Die haben ihre Gründe gehabt, warum sie diese Baumart gewählt haben. Deshalb pflanzen wir wieder die selben Sorten.“ Und mancher kam in den vergangenen heißen Wochen und goss „seinen“ Baum, manche sogar zweimal am Tag.
Ein Amt setzt auf Motoren, das andere auf Schafe
Auffällig ist in diesen Tagen allerdings weniger das, was wächst, als das, was weg ist: nämlich die wilde Wiese zwischen den Bäumen. Sie ist in weiten Teilen kurz. Ein Irrtum: „Das Umweltamt hatte Leute rausgeschickt, die gemäht haben, als wir vorbeikamen. Ich habe sofort im Grünflächenamt angerufen und gefragt, ob das in Ordnung ist“, erzählt Kunstmann. Am anderen Ende verblüfftes Schweigen und dann: „Nein, natürlich nicht!“ Kurz darauf verstummten die Motoren. Denn Schafe fressen das Gras im Sinne einer naturnahen Landschaftspflege zweimal im Jahr ab. Das wird im Übrigen vom Umweltamt mit einem Zuschuss von 500 Euro an den Heimatwald-Verein gefördert. Und wegen dieses Kompetenzenwirrwarrs zeigt sich der Heimatwald in Bodennähe jetzt mit Irokesenschnitt: Zwei Flächen sind ab, nur in der Mitte ragen die Grashalme noch beachtlich hoch.
Heimatwald ist einer von „111 Orten in Dortmund, die man gesehen haben muss“
Der Heimatwaldverein ist nach wie vor aktiv, auch wenn es zurzeit keine Möglichkeit gibt, weitere Bäume anzupflanzen: Das Areal am Volksgarten ist voll. Bemühungen für neue Standorte gibt es, aber noch keine Perspektive: „Wir haben Kontakt mit der Emschergenossenschaft aufgenommen. Wir haben ein bisschen die Hoffnung, dass wir in Mengede entlang der renaturierten Emscher einen Streifen bekommen, um Bäume zu pflanzen“, sagt Kunstmann. Doch auch vorher ist der Heimatwald einen Besuch wert, und das gibt es schriftlich: „Es erscheint bald das Buch ,111 Orte in Dortmund, die man gesehen haben muss‘“, sagt Kunstmann. Mit dabei: Der Heimatwald mit seinen rund 200 Bäumen in mehr als 20 Arten.
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