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Neustart der Clubs in Dortmund: „Sogar besser als erwartet“
Nach langer Party-Pause
Nach monatelanger Pause haben die ersten Clubs und Discos in Dortmund den Neustart gefeiert. Eine Location rief das optimistische Motto aus: „Open forever!“
Dicht an dicht tanzen, lachen und singen ohne Maske, vielleicht sogar rumknutschen mit jemandem, wen man gerade erst kennengelernt hat. All das ist seit Freitag (4.3.) wieder in den ersten Clubs in Dortmund möglich.
Unter einer neuen Regel, die man „2G Plus Plus“ nennen könnte, haben sich die Türen der Tanz-Locations am Wochenende geöffnet. Auch Geboosterte mussten tagesaktuelle offizielle Corona-Testergebnisse vorzeigen.
Sicherheitshalber mehr Personal eingeplant
„Es ist alles super gelaufen“, freut sich Yves Gredecki für den Weinkeller am Sonntag: „Sogar besser als erwartet.“ Sicherheitshalber habe das Team an der Märkischen Straße etwas mehr Personal eingeplant, falls manche Handgriffe etwas eingerostet sind: „Aber das ist scheinbar wie Fahrradfahren.“ Man verlernt es nicht.
Auch für die Gäste hat Gredecki nur Lob parat: „Die standen brav mit ihren Zertifikaten da.“ Beide Weinkeller-Abende des Wochenendes waren (sogar deutlich im Voraus) ausverkauft, die rund 400 Tickets pro Nacht seien begehrter als Organspenden, habe ihm ein Gast scherzhaft gesagt, berichtet Gredecki.
Auf der Instagram-Seite des Weinkellers ist extra eine Ticketbörse eingerichtet worden, damit Gäste, die doch verhindert waren, anderen eine Freude machen konnten.
Gäste kamen gut vorbereitet
Auch in der Großmarktschänke sind „alle schwer zufrieden“, wie Sinischa Wichmann berichtet. Er selbst konnte wegen eines Hexenschusses nicht vor Ort sein, was ihn ob der großen Vorfreude ziemlich ärgert. Trotzdem ist er am Sonntag gut gelaunt: „Mir ist nichts Negatives zu Ohren gekommen.“
Das Team hat vor Ort selbst Corona-Tests angeboten, auch das habe problemlos geklappt. „Wir waren sogar etwas überrascht, wie gut vorbereitet die Leute gekommen sind“, sagt Wichmann. Er hofft nur, dass die Lage jetzt auch stabil bleibt und die Corona-Zahlen nicht wie in Köln wieder deutlich ansteigen.

Auch im Tanzcafé Oma Doris war zur Wiedereröffnung viel los. © Oma Doris
„Open forever“ hieß das Motto im Tanzcafé Oma Doris an der Reinoldikirche. „Wir sind total begeistert“, sagt Ben Bolderson: „Die Leute haben es super angenommen.“ Die wenigen Gäste, die nicht an einen Testnachweis gedacht haben, konnten ganz in der Nähe bis 2 Uhr nachts Schnelltests erledigen.
Vor allem am Freitag habe er ganz viele neue Gesichter auf der Tanzfläche gesehen: „Das waren junge Leute, die teilweise vielleicht noch gar nicht in Clubs waren.“ Wer in den vergangenen zwei Jahren 18 geworden ist, hatte bislang nicht viele Gelegenheiten für solche Partynächte.
Kevin Kindel, geboren 1991 in Dortmund, seit 2009 als Journalist tätig, hat in Bremen und in Schweden Journalistik und Kommunikation studiert.
