
© Dieter Menne
Neuer Sicherheitsdienst im Westpark sorgt für Ärger
Nach Anwohnerbeschwerden
Der Westpark und manche Besucher sorgen weiterhin für Ärger. Dazu trägt wohl auch ein Wechsel beim Einsatz des Sicherheitsdienstes bei. Denn der hat große „Anlaufschwierigkeiten“.
Laute elektronische Musik, rücksichtslose Radfahrer, herumfliegende Flaschen und Müll auf den Wiesen. Das nervt viele Anwohner des Westparks. „An bestimmten Tagen ist es eine Katastrophe“, berichtet eine Nachbarin. „Und der Ordnungsdienst unternimmt, selbst wenn man ihn anspricht, nichts.“
Der Eindruck ist nicht ganz falsch. Denn Anfang August gab es einen Dienstleister-Wechsel beim Sicherheitsdienst, den die Stadt erstmals im Sommer 2019 für den Westpark engagiert hatte. Der Auftrag war jetzt nach einem Jahr neu ausgeschrieben und vergeben worden.
Parkordnung war unbekannt
Und dabei gibt es beim neuen Dienstleister wohl einige Startschwierigkeiten, wie am Mittwoch (2.9.) in der Sitzung der Bezirksvertretung Innenstadt-West beklagt wurde. Anfangs seien die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes gar nicht als Security erkennbar gewesen, berichtete Michael Großmann als Leiter der Polizeiwache Mitte in der Sitzung der Bezirksvertretung.
Ein weiteres Problem: Auch die Schulung der Mitarbeiter ließ offenbar zu wünschen übrig. Die neuen Sicherheitsleute hätten anfangs noch nicht einmal die Parkordnung gekannt, die sie überwachen sollen, wunderte sich Großmann. Sein Eindruck: „Die waren dort, aber das war‘s dann auch.“
Gespräche mit dem Dienstleister
Die Folgen wurden am ersten August-Wochenende deutlich, als die Polizei spätabends 400 Parkbesucher auffordern musste, den Park zu verlassen. Es habe danach mehrere Gespräche mit dem städtischen Grünflächenamt und dem Sicherheitsdienst gegeben, berichtete der Polizeibeamte. Es habe jedes Mal Fortschritte gegeben. „Es musste erheblich nachjustiert werden. Es ist jetzt besser, aber noch nicht optimal“, bilanzierte Großmann.
Ulrich Finger, Leiter des für den Westpark zuständigen Grünflächenamts, bestätigt auf Anfrage unserer Redaktion die Anlaufschwierigkeiten des Sicherheitsdienstes. Die Mitarbeiter haben sich wohl erst einmal eingewöhnen müssen. Das habe etwa drei Wochen gedauert. „Wir hoffen, dass es jetzt richtig in die Gänge gekommen ist“, sagte Finger.
Schließung kein Thema mehr
Trotz allen Ärgers: Eine nächtliche Schließung des Parks ist kein Thema mehr. Selbst die CDU wollte in der Sitzung nicht mehr wörtlich an ihrem ursprünglichen Antrag festhalten, der dies forderte. Gewünscht wurden nun nur Maßnahmen der Verwaltung, um „die Nachtruhe der Anwohner des Westparks zwischen 23 und 5 Uhr zu garantieren“.
Die Politik setzt vor allem auf Verbesserungen im Kleinen - etwa bei der Toilettenversorgung im Westpark. Die mobile Toilettenanlage, die von der Bezirksvertretung finanziert wird, soll freitags- und samstagabends nun bis 24 statt bis 22 Uhr geöffnet sein und auch im Oktober und November zur Verfügung stehen.

Am Toilettenwagen im Westpark werden Kronkorken als Bezahlung angenommen. © Robin Albers
Die Bezirksvertretung stellt dafür weitere 6500 Euro zur Verfügung. Für die Westpark-Besucher ist die Toilettenwagen-Nutzung im Prinzip kostenlos: Sie bezahlen mit Kronkorken.
Auf Antrag von SPD und Grünen wurde zudem beschlossen, im Westpark, aber auch im Tremonia- und Ostwall-Park größere Müllbehälter aufzustellen - möglichst noch in diesem Sommer.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
