Eine verwilderte kleine Katze in Scharnhorst. © Stephan Schütze

Katzenschutzverordnung

Neuer Anlauf für Katzen-Kastrationspflicht in Dortmund

Tierschutz- und Katzenschutzverein finden in Sachen Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen Unterstützung in der Dortmunder Politik.

Dortmund

, 24.06.2018 / Lesedauer: 2 min

Ihrem Ziel, eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen in Dortmund durchzusetzen, sind der Tierschutzverein und der Katzenschutzverein einen Schritt nähergekommen: Die Grünen haben für die nächste Sitzung des Bürgerdienste-Ausschusses den Antrag gestellt, eine entsprechende Katzenschutzverordnung zu erlassen, verbunden mit einer hohen Ordnungsstrafe bei Zuwiderhandlung.

Mehr als 600 Städte und Gemeinden in Deutschland haben eine solche Verordnung. In Dortmund war sie in den letzten Jahren von der Politik dreimal abgelehnt worden. Jetzt also ein neuer Anlauf zur Einführung einer Katzen-Kastrationspflicht in Dortmund.

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Neuer Anlauf zur Kastrationspflicht von Freigängerkatzen

Vierter Antrag des Tierschutzvereins gegen Katzenelend

Unkontrollierte Vermehrung verhindern

Eine Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht für Freigängerkatzen – also solche, die ein Zuhause, aber draußen Freigang haben – soll die unkontrollierte Vermehrung frei lebender und verwilderter Katzen auf Dauer mindern. Die Grünen versprechen sich von einer Katzenschutzverordnung auch eine höhere Sensibilisierung der Katzenhalter.

Nach Schätzungen hat jeder fünfte Haushalt in Deutschland eine Katze. Für Dortmund bedeutet das 63.000 Katzen, einschließlich der 15.000 verwilderten Katzen, die eine Studie der Altenakademie ermittelt hat. Die Paarung der unkastrierten Freigänger- mit den verwilderten Katzen verursacht viel Tierleid. Der Nachwuchs ist oft ausgezehrt, verletzt und so krank, dass die Tiere eingeschläfert werden müssen, wenn sie eingefangen werden. Seit einigen Jahren kann nach dem Tierschutzgesetz eine Verordnung erlassen werden, wenn sie zum Schutz der Katzen selbst erforderlich ist.

Aufnahmestopp verhängt

Jedes Jahr fangen die Tierschützer 1000 Katzen ein, um sie kastrieren zu lassen. Der Katzenschutzverein allein wendet für Tierarztrechnungen 100.000 Euro im Jahr auf. Das Tierheim musste auch aufgrund der Zahlen mehrfach einen Aufnahmestopp für Katzen verhängen.

„Man sollte eine Kastrationspflicht einführen, schon als Abschreckung“ sagt Tierarzt Dr. Stephan Rist. „Es gibt viele Leute, die nicht einsehen, dass sie ihre Tiere kastrieren lassen müssen.“ Auch Tierärztin Dr. Diane Sigge hält sie für sinnvoll, „um nicht das Leid weiter zu vergrößern.“

In einer Internetumfrage dieser Zeitung sind bisher 80 Prozent für eine Kastrationspflicht.

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