„Gestorben fürs Vaterland“ steht auf dem Grabstein eines Dortmunders, der im Jahr 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, mit nur 37 Jahren sein Leben ließ. Direkt daneben befindet sich die Ruhestätte einer anderen Familie: „Zur Erinnerung an die in der Verbannung 1942 bis 1945 Verstorbenen.“
Deutlicher als an dieser Stelle auf dem Ostfriedhof könnte man das Schicksal vieler jüdischen Familien in Dortmund kaum darstellen. Wer keine 30 Jahre zuvor noch Angehörige als Soldaten verloren hat, ist im Holocaust vom eigenen Staat vertrieben oder sogar getötet worden.
Neun Hinweistafeln thematisieren neuerdings auf Friedhöfen von Mengede bis Aplerbeck das jüdische Leben in Dortmund. Auf dem Ostfriedhof ist das Exemplar Ende November aufgestellt worden. „An der über 1.000-jährigen Geschichte der Stadt Dortmund hatten und haben Menschen jüdischen Glaubens maßgeblich Anteil“, heißt es darauf.

Auf Anregung von Klaus Winter hat der „Historische Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark“ das Projekt „Jüdische Heimat Dortmund“ initiiert. Dieses Projekt soll die Spuren jüdischen Lebens in der Stadt sichtbar machen, wie Katharina Hülscher von der „Geschichtsmanufaktur“ erklärt.
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