Seit Jahren steigt die Zahl der Schulkinder in Dortmund. Für das neue Schuljahr 2025/26, das im August beginnt, gibt es 6.047 Anmeldungen für die erste Klasse. In den Grundschulen wird es eng.
Die Schulplaner der Stadt trifft das nicht ganz unerwartet und sie haben vorgesorgt: Zum neuen Schuljahr geht eine neue Grundschule - die 89. in Dortmund - an den Start. Sie entsteht in der Nordstadt, Dortmunds kinderreichstem Stadtteil, wo der Engpass bei den Schulplätzen besonders groß ist. Das führt dazu, dass schon seit Jahren Kinder aus der Nordstadt mit Bussen zu Schulen in anderen Stadtteilen gefahren werden müssen.

Das wird auch im neuen Schuljahr nicht anders sein. Rund 380 Kinder werden voraussichtlich aus der Nordstadt mit Bussen nach Eichlinghofen gefahren, kündigte Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt am Dienstag (8.4.) nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands an.
Und es könnte noch mehr werden. Denn erfahrungsgemäß steigt die Zahl der Schulanmeldungen durch Zuzüge bis zum Sommer weiter. Die Verwaltung rechnet mit rund 170 weiteren Kindern, davon 50 in der Nordstadt. Vor allem für sie könnte es dann an den bestehenden Schulen vor Ort keinen Platz geben.
Linderung schafft da immerhin die neue Schule, die in der Nordstadt eingerichtet wird - wenn auch erstmal an einem provisorischen Standort. Aktuell wird noch eine neue Grundschule mit Platz für vier Klassen pro Jahrgang an der Burgholzstraße gebaut. Weil die Not groß ist, gibt es einen vorzeitigen Start für die 89. Grundschule Dortmunds in einem alten Schulgebäude an der Gneisenaustraße. Es ist das alte Domizil der Lessing-Grundschule, die in einen Neubau an der Unionstraße umgezogen ist.
Aktuell wird das Gebäude bereits von zusätzlich eingerichteten Klassen genutzt, die organisatorisch der Libellen-Grundschule zugeordnet sind. Nach aktuellem Stand werden in der Schule am Blücherpark, wie die neue Schule vorübergehend heißen soll, erst einmal 51 Kinder in zwei Klassen ins Schulleben starten.
Mehr Klassen an neun Schulen
Wachstum gibt es aber nicht nur in der Nordstadt. An neun Grundschulen in Dortmund werden zusätzliche Klassen eingerichtet, um den Bedarf zu decken. Die Siegfried-Drupp-Europa-Grundschule in Scharnhorst, die Schragmüller-Grundschule in Oestrich, die Hohwart-Grundschule in Wambel, die Lieberfeld-Grundschule in Wellinghofen und die Fichter-Grundschule in Neuasseln werden von zwei auf drei Züge (also Klassen pro Jahrgang), die Dietrich-Bonhoeffer-Grundschule in Derne, die Herder Grundschule in Eving und die Aplerbecker-Mark-Grundschule von drei auf vier Züge und die Aplerbecker Grundschule von vier auf fünf Züge erweitert.
Trotz der Erweiterungen können nicht alle 6.047 Kinder, die neu in Schulleben starten, an ihrer Wunsch-Grundschule eingeschult werden. In 322 Fällen konnte der Erstwunsch nicht erfüllt werden, bedauert Monika Nienaber-Willaredt. Das sind rund fünf Prozent der Erstklässler. In den meisten Fällen habe man aber eine wohnortnahe Alternativ-Schule finden können.
Neu ist auch, dass an der Berswordt-Europa-Grundschule in der östlichen Innenstadt ein konfessioneller Zweig für Schülerinnen und Schüler jüdischen Glaubens eröffnet wird. Starten wird der Teilstandort allerdings im kommenden Sommer in Räumen der jüdischen Kultusgemeinde. Denn der Altbau der früheren Hauptschule am Ostpark, der für den Teilstandort vorgesehen ist, wird noch saniert.