Es war das Jahr 2018, als die ersten Familien hier ihre Grundstücke kauften: „Bebauungsplan Hom242, Bergfeld“. Top Lage – und für viele Familien unter den Käufern gab es ein besonderes Argument. Hier sollte ein Spielplatz gebaut werden.
Familien und Kinder gibt es hier heute, sechs Jahre später, im Gebiet Bergfeld – zwischen Zillestraße und Heideblick – genug: „63 Kinder im klassischen Spielplatzalter leben hier“, sagt Anlieger Maurice Schulte, selbst ein Vater. Viele seien tatsächlich unter der Voraussetzung hierhergezogen, dass es diesen Spielplatz geben wird, sagt Schulte. Das sei damals ein „Magnet“ gewesen: Dass die Kinder so gefahrlos vor der eigenen Haustür spielen könnten.
Könnten sie. Nur einen Spielplatz, den gibt es nicht. Wo er sein soll, wuchern wilde Brombeeren und Sträucher, die die Kinder längst überragen. So lange wächst das Grün hier schon. Seinerzeit hatte die Stadt „im Plangebiet einen Spielplatzbedarf von mindestens 1200 Quadratmetern“ benannt. Die geplante Fläche ist rund 1800 Quadratmeter groß – nur ist eben sichtbar nichts geplant.

Die Eltern sind inzwischen restlos bedient. Immer wieder, so sagen sie, hätten sie den Kontakt mit den städtischen Ämtern gesucht. Gebracht habe es nichts. Es seien für die Verzögerungen immer andere Gründe genannt worden, man könne eine „lange Liste an Ausreden“ vorweisen.
Empört sind die Anlieger auch deshalb, weil sie selbst einen genauen Zeitplan beim Kauf der Grundstücke hätten einhalten müssen: Man habe damals unterschreiben müssen, dass man ein Jahr nach dem Kauf mit dem Bau des Hauses beginne und ein weiteres Jahr später das Gebäude fertig sei. Die Häuser stehen – die Spielplatzfläche ist hingegen wie damals Brachland.
Kontakt mit der SPD
Jetzt hat sich die Schar der Eltern an den SPD Ortsverein Hombruch-Süd mit der Bitte um Unterstützung gewandt. Vor Ort versprach Volker Schultebraucks, stellvertretender Bezirksbürgermeister, den versammelten Eltern und Kindern, einen entsprechenden Antrag für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung (4. Juni, 15.30 Uhr, Harkortsaal, Bezirksverwaltungsstelle Harkortstraße) zu stellen.
Schultebraucks sagt: „ Es kann nicht sein, dass ein Spielplatz in einem Neubaugebiet, in das ja gerade Familien mit Kindern ziehen, erst fertiggestellt wird, wenn die Kinder groß sind.“ Es müsse nun endlich „zeitnah die im damaligen Bebauungsplan vorgesehene Planung auch umgesetzt werden“. Vater Maurice Schulte nimmt‘s inzwischen mit Sarkasmus: Man könne ja sonst einen Fahrübungsplatz einrichten, weil die Kinder bald vor der Führerscheinprüfung stehen.
Stadt nennt Termin
Und was sagt die Stadt dazu? Eine Stadtsprecherin macht den Anliegern auf Anfrage unserer Redaktion Hoffnung: Momentan würde beim Grünflächenamt die Ausführungsplanung und das Ausschreibungsverfahren vorbereitet. Das öffentliche Vergabeverfahren werde voraussichtlich nach den Sommerferien 2024 eingeleitet.
Wann also können die Kinder hier spielen? Die Stadt rechnet nach erfolgreicher Ausschreibung „zum Ende des Jahres 2024/Anfang 2025“ mit dem Baubeginn. Wie lange dann gebaut wird, sagt die Stadt nicht.
Dass das alles so lange dauert, erklärt die Stadt so: Aus personellen Kapazitätsgründen könne nur eine begrenzte Zahl von Projekten im Grünflächenamt bearbeitet werden. Der Bau dieses Spielplatzes werde „derzeit intensiv vorbereitet“. Allerdings: Leider sei im Bereich der künftigen Spielfläche unerlaubt Boden abgelagert worden. Und der müsse nun aus Sicherheitsgründen analysiert werden, was den zeitlichen Ablauf ebenfalls verzögert habe.
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