Die geplante Eröffnung des Neubaus der Brechtener Grundschule im Sommer 2026 wird zeitlich nicht zu halten sein. Das erklärte Ahmet Gönen von der Städtischen Immobilienwirtschaft in der Sitzung der Bezirksvertretung Eving am Mittwoch (26.4.). Sauer ist darüber unter anderem Vanessa Mauthe (Bündnis 90/Die Grünen). Sie sagt: „Wir wissen nicht mehr, wohin mit den Kindern.“ Das ganze Thema sei den Brechtener Eltern kaum noch zu vermitteln.
Grund für die Verschiebung ist der Interimsstandort. Dafür ausgeguckt worden ist, wie berichtet, die Fläche an der Ecke Evinger Straße/Brechtener Straße – für Ortskundige: hinter dem Kreisverkehr rechts. Bis zu 100 Container werden dort auf einer Fläche von 4000 Quadratmetern aufgestellt. Nur wenn diese Zwischenlösung im Sommer dieses Jahres in Betrieb ginge, wäre der alte Zeitplan aufgegangen.
Interimsgebäude für mindestens 3 Jahre
Der Interimsstandort, der immerhin mindestens drei Jahre halten muss, wird deutlich luxuriöser ausfallen als man das gemeinhin von solchen Lösungen kennt: So werden die (teuren) Container über einen Wärmeschutz für den Sommer verfügen, und auch das Außengelände soll mit Spielanlagen attraktiv hergerichtet werden.
Auch spezielle Abholzonen soll es geben. Schließlich wird es Schüler geben, die nahezu ihre gesamte Grundschulzeit am Interimsstandort verbringen werden. Alexander Scheiper (CDU) schlug vor, diesen Standort nach Ende der Baumaßnahme des eigentlichen Schulstandorts doch einfach beizubehalten, um die vielen Brechtener Schüler unterzubringen. Die Entscheidung dazu hat jedoch noch Zeit, wie anwesende Verwaltungsmitarbeiter erklärten.
Allerdings wird der Interimsstandort so schnell nicht kommen. Wie berichtet, hatte die Bezirksvertretung Eving eine umfangreiche Schulwegsicherung auf der Evinger Straße gefordert, die auch Tempo 30 beinhaltet. Weil die Evinger Straße jedoch im Zuständigkeitsbereich von Straßen.NRW liegt, waren zunächst Absprachen zwischen den beiden Behörden nötig.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, einen Termin für ein solches Gespräch zu finden, hat es inzwischen stattgefunden – mit dem Ergebnis, dass zunächst ein Verkehrsgutachten für die Evinger Straße erstellt werden soll. Mit dem Ergebnis ist frühestens im Herbst 23 zu rechnen.
Aus den Reihen der Bezirksvertreter – etwa von Sebastian Kieninger (SPD) und Vanessa Mauthe – kam die Ansicht, man hätte doch auch ohne Verkehrsgutachten schon mal anfangen können, die Zwischenlösung aufzubauen. Zumal weil nun eine Fußweg-Lösung für die Kinder gefunden ist, die abseits der Evinger Straße liegt und insofern keine Verkehrsgefährdung darstellt. Sie führt von der Kreuzung mit dem Rauhen Kamp querfeldein, teils über ein Privatgrundstück, zum geplanten Schulstandort.
Bezirksbürgermeister Oliver Stens (SPD) wies eine solche Kritik zurück. Es mache keinen Sinn, etwas zu bauen, was man eventuell später wieder abreißen müsse, weil das Gutachten etwas anderes hergebe.

Nicht zu halten ist ebenfalls die bisherige Kostenplanung von 44 Millionen Euro für den Schulneubau. Ahmet Gönen nannte zwar keine neue Zahl, aber sie werde aufgrund von gestiegenen Preise in der Baubranche deutlich steigen. Alexander Scheiper fragte, warum der Neubau nicht in zeitsparender Modulbauweise – wie der Neubau am Immanuel-Kant-Gymnasium – errichtet werde. Gönen antwortete, das sei erstens aufgrund der Komplexität in Brechten (mit Turnhalle etc.) nicht möglich, zweitens würde das dann nochmal deutlich teurer.
Die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Petra Frommeyer (CDU) wies auf die Problematik der Elterntaxis hin. Sie glaube, dass es am Interimsstandort zu Chaos kommen werde.
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