Seit Sommer 2021 gibt es die „Dortmund Guides“. Hierbei handelt es sich um Personen unterschiedlichen Alters und Hintergrunds, die optisch gut sichtbar an öffentlichen Plätzen unterwegs sind, an denen Menschen sich zum Feiern treffen. Sie sollen Ansprechpartner sein - und auch Menschen in Not helfen.
An der Möllerbrücke oder am Dortmunder U sind die „Guides“ bereits etabliert. Nun ist ein weiterer Einsatzort für die Teams in den hellblauen Jacken und mit den LED-Rucksäcken auf dem Rücken hinzu gekommen - aus gegebenem und eher unerfreulichem Einsatz.
Am letzten Oktober-Wochenende waren die Nachtleben-Begleiter erstmals auch rund um die Kampstraße, Brückstraße, Hansastraße sowie Platz von Amiens unterwegs. Dort hatte zuletzt das Sicherheitsgefühl vieler Menschen durch mehrere schwere Straftaten innerhalb kurzer Zeit gelitten.
Andere Art der Ansprache
Die „Dortmund Guides“ werden auch künftig verstärkt zu den Wochenenden in diesem Teil der Innenstadt vor Ort sein. „Wir haben die Art der Ansprache etwas gegenüber den anderen Standorten verändert“, sagt Heike Marzen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Dortmund.
Sie werde nicht „proaktiv“ sein wie etwa an der Möllerbrücke, sondern soll laut Marzen andere Botschaften senden. „Wir begleiten dich, wir hören dir zu, wir helfen dir. Es geht darum, anwesend zu sein und das Sicherheitsgefühl zu erhöhen, wenn jemand danach das Bedürfnis hat“, so Marzen. Dabei ist ihre Aufgabe laut Stadtverwaltung ausdrücklich nicht, sich mit Intensivtätern oder anderen Menschen mit kriminellen Absichten auseinanderzusetzen.
Angebot in der Nacht
Am ersten Wochenende sei es nicht zu ernsten Situationen gekommen. „Es ging eher um Trost, weil ein Date nicht so lief wie geplant oder um Hilfe, wenn jemand in der Nacht die Begleitung verloren hatte“, sagt die Chefin der Wirtschaftsförderung.
Starten soll in Kürze außerdem ein festes Angebot mit einer mobilen Teeküche, die eine feste Anlaufstelle in kalten Nächten werden soll. In den anderen Ausgehvierteln bleiben die „Guides“ auch weiterhin anwesend. Ihre Arbeit ist ganzjährig angelegt.
Erfolgreiche Dortmunder Idee
Eine erste Bilanz dieses durch die Wirtschaftsförderung und den Nachtbeauftragten gestarteten Projekts war positiv ausgefallen. Ihre Arbeit wird - auch vom Ausgehpublikum - geschätzt und vorerst für zwei Jahre weiter fortgeführt.
Aktuell besteht das Team aus rund 30 Personen, soll aber weiter aufgestockt werden. Bewerbungen sind möglich. Das Projekt hatte zuletzt bei der Nachtleben-Konferenz „Stadt nach Acht“ bundesweit Anerkennung erhalten. Andere Städte planen eine Übernahme der Dortmunder Idee.
Konkurrenz für Sicherheitsdienste: Westphal kündigt Gründung kommunaler Security-Firma an
„Kennen wir aus Berlin so nicht“: Europas größte Nachtleben-Konferenz zeigt auch Dortmunds Stärken
„Dortmund-Guides“: Endlich gibt es Kümmerer für Dortmunds Party-Hotspots