Bei Brackel 06 an der Oesterstraße kicken 114 Kinder bis 11 Jahren und weitere 200 Jugendliche bis 18 Jahren. Sie brauchen mehr Platz, um ihr Hobby ausüben zu können

© Andreas Schröter

Nachbarn wehren sich gegen Baupläne eines Dortmunder Fußballvereins

rnBezirksvertretung Brackel

Die einen wollen Fußball spielen und sich austoben, die anderen ihre Ruhe. Wenn beides auf (zu) engem Raum zusammenkommt, kann es zu Konflikten kommen - so wie jetzt in Brackel.

Brackel

, 15.06.2021, 08:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Nachbarn des SV Brackel 06 sind alles andere als glücklich über die Pläne des Brackeler Fußballvereins, im Grünbereich im Umfeld des Platzes noch zusätzlich ein Kleinfeld anzulegen. In der Einwohnerfragestunde der Juni-Sitzung der Bezirksvertretung Brackel machten sie ihrem Unmut Luft.

Wie berichtet, will der Verein dieses Spielfeld bauen lassen, um dort moderne Trainingsmethoden vor allem für die jungen und ganz jungen Kicker anbieten zu können, die dort einen abgeschlossenen Bereich hätten und auch nicht mehr ins Gehege mit anderen Teams kämen, die auf dem großen Feld trainieren.

Gegröle und nächtliches Flutlicht

Die Nachbarn - vor allem die Bewohner der Aalbeckestraße - sagten, sie seien ohnehin schon sehr durch die Nähe des Sportplatzes geplagt. Dort werde ständig laut gegrölt, manchmal brenne das Flutlicht die ganze Nacht.

Eine mögliche Alternative wäre vielleicht der alte Sportplatz hinter der Geschwister-Scholl-Gesamtschule. Natürlich müsste er einen Kunstrasenbelag bekommen

Eine mögliche Alternative wäre vielleicht der alte Sportplatz hinter der Geschwister-Scholl-Gesamtschule. Natürlich müsste er einen Kunstrasenbelag bekommen. © Andreas Schröter

Hinzu komme, dass die Betreiber des nahen Hallenbads eine Schranke entfernt haben, damit Autofahrer die E-Ladesäulen erreichen können, die am Eingang aufgestellt worden sind. Die Ladesäulen würden kaum genutzt, so trug es Anwohnerin Sabine Schlegel vor, allerdings habe das zur Folge, dass Eltern ihre Kinder bis vor den Eingang des Schwimmbades brächten - was zu zusätzlichen Störungen für die Bewohner der Aalbeckestraße führe. Und: „Dass wir so lange nichts von den Bauplänen von Brackel 06 wussten, ist der Hammer.“

Verwaltung soll Standort suchen

Bezirksbürgermeister Hartmut Monecke (SPD) sagte, den Sportplatz gebe es länger als die Häuser an der Aalbeckestraße. Wer in die Nähe eines Sportplatzes ziehe, müssen wissen, worauf er sich einlasse. Grölen gehöre nun mal zum Fußball, und das sei ja auch gut so. Was natürlich nicht in Ordnung sei, sei, wenn das Flutlicht die ganze Nacht brenne. Da müsse das Ordnungsamt einschreiten.

Dennoch, so Monecke weiter, könne auch er sich nicht recht vorstellen, wo genau Platz für ein Kleinfeld sein sollte. Die Fläche zwischen Sportplatz und Erich-Kästner-Grundschule beispielsweise habe einen Niveauunterschied von mindestens einem Meter. Dann müsste man noch zusätzlich eine Treppe bauen. Generell gelte: Die Wohnbebauung liege viel zu nah am Sportplatz, es sei dort alles sehr „drubbelig“, sodass es in der Tat schwerfalle, sich dort noch ein zusätzliches Kleinfeld vorzustellen.

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Dr. Tom Mitra von den Grünen schlug vor, den Aschenplatz hinter der Geschwister-Scholl-Gesamtschule mit Kunstrasen auszustatten und für den Verein nutzbar zu machen. Tim Schneider (FDP) stellte die Fläche der alten Sporthallen, die nun abgerissen werden, für ein Kleinfeld zur Diskussion. Das Gremium entschied, die Verwaltung mit der Prüfung zu beauftragen, wo ein solches Kleinfeld entstehen könnte.