Dass am ruhigen Flemerskamp am Mittwochabend (26.7.) ein junger Mann brutal zusammengeschlagen und dabei lebensgefährlich verletzt worden war, verbreitete sich am Freitag (28.7.) nach ersten Polizeiberichten schnell. So war der Vorfall, den Polizei und Staatsanwaltschaft als „versuchtes Tötungsdelikt“ bezeichnen, am Mittag beispielweise Gesprächsthema beim Friseur „Kader’s Hair Salon“ am Flemerskamp,
Auch wenn die Kunden und Mitarbeiter den Tathergang selbst nicht mitbekommen haben und sich gegenüber unserem Reporter auch nicht weiter dazu äußern wollten, wussten sie doch, dass der kleine Park an der Ecke zur Husener Eichwaldstraße der Tatort war.
Der Sportplatz des SC Husen-Kurl liegt dort genauso in unmittelbarer Nähe wie zwei Grundschulen, eine Hauptschule, ein Kindergarten und die Gebäude der Mazedonisch-Orthodoxen Gemeinde.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde dort zwischen 21 und 22 Uhr ein 20-Jähriger von hinten angegangen und brutal niedergeschlagen. Ein Grund dafür ist nicht bekannt. Die beiden Täter sollen auf ihr Opfer eingetreten haben, als es am Boden lag, wodurch es lebensgefährliche Verletzungen erlitt. Inzwischen schwebt der junge Mann jedoch nicht mehr in Lebensgefahr.
Einer, der in unmittelbarer Nähe wohnt und später die Polizei vom Fenster aus gesehen hat, ist Bedran Kurt (30). Sein Bruder sei es gewesen, der unmittelbar nach den Geschehnissen zum Tatort geeilt sei und die Polizei verständigt habe, berichtete er. Das Opfer habe da blutüberströmt am Boden gelegen.
Der kleine Park sei ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche. Fast jeden Tag versammeln sie sich dort. Welchen Grund die beiden Angreifer hatten, ihr Opfer zu attackieren, kann auch er nicht sagen.
Fakt sei seiner Wahrnehmung nach jedenfalls, dass die einstmals ruhige Gegend in letzter Zeit gar nicht mehr so ruhig sei. Er erinnert sich insbesondere an einen Raubüberfall 2020 auf einen Kiosk, ebenfalls am Flemerskamp. Damals bedrohte ein unbekannter, etwa 20-jähriger Mann eine Angestellte mit einem Messer.
Ein 18-Jähriger aus Unna, der an der Tat beteiligt gewesen sein soll, ist am Freitag einem Haftrichter vorgeführt worden, der am Nachmittag Haftbefehl erlassen hat. Bei dem jungen Mann handelt es sich um einen polizeibekannten Straftäter. Wegen Körperverletzung hat er bereits eine Jugendstrafe verbüßt, teilt die zuständige Staatsanwältin Gülkiz Yazir mit.
Laut Staatsanwaltschaft Dortmund stehe man noch ganz am Anfang der Ermittlungen. Man prüfe auch, ob es gegebenenfalls einen anderen Täter gegeben habe. Den Geschädigten habe man noch nicht vernehmen können.
Andreas Schröter berichtet von vor Ort: rn.de/dortmund-nordost
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