Auch Bundeswehr-Soldaten sind im Dortmunder Impfzentrum mit im Einsatz.

© Stephan Schütze

Nach Umbau: Dortmunder Impfzentrum ist bereit für mehr Impfungen

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Das Dortmunder Impfzentrum rüstet sich für die Zeit nach der Impfpriorisierung und steigende Impfstoff-Mengen. Bei einem Ortstermin wurde gezeigt, wie man sich darauf vorbereitet hat.

Dortmund

, 20.05.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Szenerie erinnert ein wenig an den Check-in an einem Flughafen. Mit Flatterbänden sind lange Reihen für Warteschlangen markiert. Unter den Displays mit der Botschaft „Herzlich willkommen im Impfzentrum Phoenix-West“ werden Ausweise und Impfberechtigungen überprüft. Gewissermaßen der Boarding-Pass für das Betreten des Impfzentrums.

Seit gut zwei Wochen ist all das in einem Zelt vor der Warsteiner Music Hall eingerichtet. Im Foyer der alten Industriehalle war dafür zu wenig Platz, erklärt Jan Bohrke als Organisations-Chef des Impfzentrums. Bei größerem Andrang im Impfzentrum erwies sich der Einlass immer wieder als Nadelöhr. Jetzt ist deutlich mehr Platz.

Vor der Warsteiner Music Hall wurden zwei Zelte für den Eingangs- und Ausgangsbereich des Impfzentrums aufgebaut.

Vor der Warsteiner Music Hall wurden zwei Zelte für den Eingangs- und Ausgangsbereich des Impfzentrums aufgebaut. © Stephan Schütze

Und der ist auch nötig. „Angefangen haben wir Anfang Februar mit 360 Impfungen am Tag“, erinnert sich Apotheker Dr. Felix Tenbieg. Die Apothekenkammer ist neben der Kassenärztlichen Vereinigung und der Stadt Dortmund der dritte Partner bei der Organisation des Impfzentrums.

Inzwischen ist die zehnfache Menge an Impfungen pro Tag möglich: 3454 Impfungen wurden am vergangenen Donnerstag verabreicht. Das war der Leistungstest für das Impfzentrum, das sich für eine deutliche Ausweitung der Kapazitäten rüstet.

„Wir hängen an der Nadel der Impfstoff-Zuteilung.“

In der Regel gibt es nun pro Tag um die 2400 Impfungen. 3600 bis 3800 wären möglich, sagt Impfzentrums-Leiterin Beate Bachmann. Wann das zum Alltag wird, ist allerdings unklar. „Wir wären bereit, jeden Tag diese Zahlen zu erledigen“, verkündet Birgit Bachmann. Doch es fehlt weiter an Impfstoff.

„Wir würden uns wünschen, dass es keine Priorisierung mehr gibt und wir genügend Impfstoff bekommen, um mehr zu impfen“, sagt die Leiterin des Impfzentrums. „Wir hängen an der Nadel der Impfstoff-Zuteilung.“

Neuer Check-out Bereich mit medizinischer Aufsicht

Mit dem Umbau des Impfzentrums sieht man sich für einen größeren Ansturm jedenfalls gut gerüstet. Beim zweiten Check-in im Foyer der Warsteiner Music Hall werden Erst- und Zweitimpfungen getrennt abgefertigt. Danach geht es wie gewohnt in die Halle, wo die Impflinge auf die zehn Impfstraßen verteilt werden. Die sind nach Impfstoff sortiert - aktuell also für Biontech, Moderna und Astrazeneca. Nach einem kurzen Arztgespräch geht es dann in den Impfraum.

Zehn Impfstraßen gibt es im Dortmunder Impfzentrum. Das Organisaitonsteam mit Oberbürgermeister Thomas Westphal (links) hat sich beim Ortstermin an Impfstraße 3 postiert.

Zehn Impfstraßen gibt es im Dortmunder Impfzentrum. Das Organisaitonsteam mit Oberbürgermeister Thomas Westphal (links) hat sich beim Ortstermin an Impfstraße 3 postiert. © Stephan Schütze

Neu organisiert ist auch der Check-out-Bereich. In einer langen Reihe gibt es 12 Schalter, an denen man die letzten Formalitäten erledigen kann. Am Ende wartet das zweite Zelt mit reichlich Stühlen - das ist der Wartebereich für die frisch Geimpften. Denn die sollen möglich noch eine Viertelstunde ausharren und unter medizinischer Aufsicht abwarten, ob Impfreaktionen auftreten.

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Größere Zwischenfälle gab es dabei bislang noch nicht, berichtet Jan Bohrke. „Nur ein paar Kreislaufprobleme, vielleicht auch durch die Aufregung bedingt.“

Dank ans Helfer-Team

Im Durchschnitt dauert der Durchlauf durch das Impfzentrum 30 Minuten, hatten die Organisatoren in den letzten Tagen ermittelt. 80 Menschen in zwei Schichten sind dafür im Einsatz, denen Oberbürgermeister Thomas Westphal am Dienstagabend bei einem Vorort-Termin seinen Dank aussprach.

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Man wolle möglichst schnell möglichst viele Menschen impfen, versicherte auch Westphal. Wie lange das Impfzentrum auf Phoenix-West dabei Bestand hat und ob irgendwann alle Impfungen über die Hausärzte laufen, gehört zu den vielen Unklarheiten beim Impfprogramm gegen Corona.

Der Mietvertrag in der Warsteiner Music Hall läuft erst einmal bis September. Ein Umzug ist für die Stadt aber kein Thema. Es soll so lange es nötig ist auf Phoenix-West bleiben. „Das Impfzentrum ist kein Wanderzirkus“, stellt Westphal kategorisch fest.

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