Probleme an vielen Orten bereitete der Starkregen Mitte Juli. Auf unserem Beispielbild spült ein städtischer Mitarbeiter die verstopften Kanaleinläufe am Ertmarweg, um sie wieder durchlässig zu machen

© Andreas Schröter (A)

Nach Starkregen 2021: Hält die Stadt das Kanalnetz in Brackel für ausreichend?

rnÜberschwemmung

Der Starkregen im Sommer hat vielerorts Fragen aufgeworfen: Reicht das Kanalnetz aus? Wie kann man vor solchen Ereignissen geschützt sein? Für den Nordosten gibt die Stadt nun Antworten.

Brackel

, 10.12.2021, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Starkregen Mitte Juli beschäftigt weiterhin die politischen Gremien. Der Bezirksvertretung Brackel liegt nun eine Antwort von Stadtrat Arnulf Rybicki vor, in der er auf einzelne Punkte eingeht, die die Grünen in der September-Sitzung thematisiert hatten:

Die Grünen hatten gefordert, die Entwässerung des Hauptfriedhofs über das Tal zu verbessern. Zum Beispiel könne das Tal in mehrere Staustufen umgestaltet werden, so dass eine vielfache Wassermenge aufgenommen werden könne, bevor es zum Überlauf komme.

Stadt Dortmund: Am 14. Juli 2021 war es anders

Dem widerspricht Rybicki: Es bestünden keine Bedenken, dass das Rückhaltevolumen des Talgrabens nicht ausreiche, um das anfallende Niederschlagswasser auf dem Hauptfriedhof geregelt abzuleiten. Beim Starkregenereignis am 14. Juli sei jedoch eine Besonderheit aufgetreten, die es so zuvor noch nicht gegeben habe.

Die Entwässerung der Straße Am Gottesacker sei überlastet gewesen und ein Großteil des Niederschlagwassers sei über die Zufahrt auf den Hauptfriedhof abgeleitet worden. So sei es als zusätzliche Wassermenge in den Talgraben gekommen. Es sei anzunehmen, dass das mit ausschlaggebend für die Kapazitätsüberschreitung des Talgrabens gewesen sei.

Trotz der theoretisch ausreichenden Aufnahmekapazität des Talgrabens, so Rybicki weiter, sei es sicherlich sinnvoll, den Einbau zusätzlicher Rückstaumöglichkeiten zu prüfen. Das sei wegen der erforderlichen Planungskapazitäten allerdings nicht kurzfristig möglich.

Neue Kanäle sollen Wasser auf Straßen verhindern

Die Grünen hatten weiter gefordert, die Abwasserproblematik des öffentlichen Kanalnetzes im Bereich Am Westheck, Hofgerichtsweg und Thymannstraße zu lösen. Im Bereich Thymannstraße werde die Situation durch die Kanalbaumaßnahme Sendstraße / Thymannstraße entschärft, so Rybicki.

Bei dieser Baumaßnahme werde der vorhandene Kanal in der Sendstraße zwischen Neue Sendstraße und Am Westheck durch größere Rohre ersetzt. In der Thymannstraße werde der Kanal auf gesamter Länge erneuert.

Auch der Bereich Tymannstraße, Am Westheck und Hofgerichtsweg war im Sommer stark von dem Starkregenereignis Mitte Juli betroffen

Auch der Bereich Tymannstraße, Am Westheck und Hofgerichtsweg war im Sommer stark von dem Starkregenereignis Mitte Juli betroffen. © Andreas Schröter (A)

Erfahrungen aus Brackel sollen auch anderswo in Dortmund helfen

Für den Bereich Stadtgärtnerei fordern die Grünen eine weitere Sickerfläche. Das sei möglich, so Rybicki, bedürfe aber einer gesonderten Planung.

Der Stadtrat weiter: „Im Stadtbezirk Brackel ist für das Umfeld Thälmannstraße aktuell ein sogenanntes Value Management Projekt zur Überflutungsvorsorge bei außergewöhnlichen und extremen Starkregen gestartet.“ Dort werden Lösungen zur Erhöhung der Überflutungsvorsorge für dieses Gebiet erarbeitet. Die Ergebnisse sollen übertragbar auf andere ähnlich gelagerte Fälle im Stadtgebiet sein.

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Welche Art von Maßnahmen entwickelt werde und ob diese beispielsweise städtische bauliche Maßnahmen enthalten, werde im Projekt ermittelt.

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