Die Schäferhündin war bei ihrer Rettung völlig abgemagert. Nun musste sie eingeschläfert werden.

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Nach Rettung durch Tierschützer: Völlig abgemagerte Schäferhündin ist tot

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Sie war bis auf die Knochen abgemagert und offenbar todkrank, als sie von Tierschützern gerettet wurde. Wie die Organisation Arche 90 mitteilt, musste die Hündin jetzt eingeschläfert werden.

Dortmund

, 14.06.2020, 14:10 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Hündin, die Tierschützer Anfang Juni aus einer Wohnung gerettet haben, hat es nicht geschafft. Sie wurde am vergangenen Freitag (12. Juni) eingeschläfert.

Mitglieder der Tierschutzorganisation Arche 90 haben die völlig abgemagerte Hündin am 4. Juni aus einer Wohnung in Huckarde gerettet. Die Polizei hatte die Tür zur Wohnung aufgebrochen, nachdem tagelang niemand geöffnet hatte.

Von einem „unerträglichen Geruch nach Kot und Urin“, der ihnen aus der Wohnung entgegen geströmt war, berichteten die Tierschützer in der vergangenen Woche. In der Wohnung fanden sie schließlich die dramatisch unterernährte Schäferhündin. Die Hündin wog nur noch 19,4 Kilogramm und wurde sofort in eine Tierklinik gebracht.

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Auch zwei Katzen und ein Waran wurden von den Behörden aus der Wohnung gerettet.

Arche 90: Tierschutz heißt auch, zukünftiges Leiden zu verhindern

Am 12. Juni gab Arche 90 schließlich auf Facebook bekannt, dass die Hündin eingeschläfert wurde. „Letztendlich mussten wir uns damit abfinden, dass Tierschutz manchmal ein Leben nicht retten, sondern nur noch zukünftiges Leiden verhindern kann“, heißt es in einem Post.

Darin beschreiben die Mitglieder von Arche 90 auch, unter welchen Qualen das Tier gelitten hat: „Die Hündin litt unter der schlimmsten Ausprägung von Analfisteln, die wir je gesehen haben.“ Eine Operation sei nicht mehr möglich gewesen - der Hündin fehlte genügend gesundes Gewebe, um die Wunde nach der OP wieder zu verschließen.

Außerdem sei damit zu rechnen gewesen, dass auch nach einer Operation immer neue Fisteln entstehen würden. Der Kotabsatz wäre für die Hündin ein Leben lang mit Schmerzen verbunden gewesen, schreiben die Tierschützer.

Entscheidung zusammen mit Experten getroffen

Daher habe man sich schweren Herzens entschieden, „dass sie in ihrem bisherigen Leben genug gelitten hat.“ Diese Entscheidung sei ihnen nicht leicht gefallen, lange habe man vorher mit Tierärzten und Schäferhund-Experten hin und her überlegt.

Die Befreiung der Hündin aus einer Wohnung war schon die zweite Rettung dieser Art innerhalb weniger Wochen. Ende Mai nahm Arche 90 die Hündin Cika in ihre Obhut. Auch Cika starb aber bald darauf. Todesursache: Multiorganversagen.