Nach Platzmangel: Weitere Notunterkünfte für Geflüchtete entstehen in Dortmund

© Oliver Schaper

Nach Platzmangel: Weitere Notunterkünfte für Geflüchtete entstehen in Dortmund

rnUkraine-Krieg

Eigentlich waren die Kapazitäten für die Aufnahme von ukrainischen Geflüchteten bereits erschöpft. An einem prominenten Ort und in einem verlassenen Gebäude entstehen nun weitere Plätze.

von Robin Albers, Oliver Schaper

Dortmund

, 12.03.2022, 13:22 Uhr

Etwa 2,5 Millionen Menschen sind bereits laut UN seit Beginn des Krieges am 24. Februar aus der Ukraine geflüchtet. Zehntausende sind davon nach Deutschland gekommen.

1.639 Ukrainerinnen und Ukrainer sind davon schon in Dortmund gelandet, so die Stadt Dortmund am Freitag (11.3.). Und es kommen noch immer Menschen nach – denn die Situation in der Ukraine bessert sich nicht, sie verschlimmert sich sogar.

Die Angriffe auf ukrainische Städte durch die russischen Streitkräfte werden intensiver, mittlerweile gibt es auch Luftangriffe auf die Westukraine.

300 Betten in der Westfalenhalle

Die Folge: Mehr Menschen fliehen. Am Freitag teilte die Stadt Dortmund mit, dass alle 900 Betten für Geflüchtete in der Stadt belegt seien. Am Tag zuvor waren noch 200 Plätze frei, jedoch kam am Freitag noch mal eine Vielzahl von Menschen aus der Ukraine in Dortmund an. Vor dem Sozialamt an der Leopoldstraße bildete sich sogar eine lange Schlange.

Jetzt lesen

In Absprache mit dem Land NRW habe die Stadt deshalb damit begonnen, Geflüchtete zu einer Erstaufnahmeeinrichtung nach Bochum zu bringen. Die Zahl der Unterkünfte soll aber auch ausgebaut werden, hieß es.

THW und Feuerwehr bauten am Samstag (12.3.) eine Notunterkunft in dem ehemaligen Robert-Schumann-Berufskolleg an der Sckellstraße auf.

THW und Feuerwehr bauten am Samstag (12.3.) eine Notunterkunft in dem ehemaligen Robert-Schumann-Berufskolleg an der Sckellstraße auf. © Oliver Schaper

Offenbar gibt es schon konkrete Pläne: Die Dortmunder Feuerwehr hat nach eigenen Angaben rund 300 Betten in der Westfalenhalle 6 für Geflüchtete bereits am Freitag aufgebaut. Und am Samstag (12.3.) entsteht eine weitere Notunterkunft für Geflüchtete ganz in der Nähe.

Berufskolleg stand lange leer

Im ehemaligen Gebäude des Robert-Schuman-Berufskollegs an Sckellstraße in Dortmund bauen rund 60 Menschen vom Technischen Hilfswerk (THW) und der Freiwilligen Feuerwehr 350 Betten auf, wie ein Sprecher der Dortmunder Feuerwehr erzählt. Der Aufbau der Notunterkünfte sei von dem städtischen Verwaltungsvorstand initiiert worden.

Es handele sich dabei um Betten aus dem Katastrophenschutzlager in Dortmund-Marten. Die schweren Stahlbetten werden von den Helfenden in Einzelteilen in die ehemaligen Klassenzimmer getragen. Raum für Raum werden die Betten aufgebaut – etwa 12 bis 14 pro Klassenzimmer.

Nach und nach werden die Einzelteile für die Stahlbetten in die ehemaligen Klassenräume getragen.

Nach und nach werden die Einzelteile für die Stahlbetten in die ehemaligen Klassenräume getragen. © Oliver Schaper

Ein Helfer des THW erzählte unserem Reporter vor Ort, dass das Gebäude wohl fast sechs Jahre leer gestanden haben soll. Deshalb mussten die Helfenden das ehemalige Berufskolleg zunächst aufräumen und putzen.

Wann und wie die beiden Notunterkünfte in der Westfalenhalle und im ehemaligen Berufskolleg von Geflüchteten bezogen werden, konnte die Feuerwehr am Samstag nicht mitteilen. Dafür fehlen aber auch noch Matratzen – die werden am Samstag noch nicht ankommen, hieß es vor Ort.