Das Landgericht Frankfurt hat Comedian Oliver Pocher 50.000 Euro Schmerzensgeld und Entschädigung zugesprochen. Er war 2022 bei einem Box-Event in der Dortmunder Westfalenhalle vom Rapper „Fat Comedy“ ins Gesicht geschlagen worden. Das Urteil ist das vorläufige Ergebnis des zivilrechtlichen Prozesses.
Die Summe setze sich zusammen aus 5000 Schmerzensgeld und 45.000 Euro Entschädigung für die Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts. Das sagte eine Sprecherin des Gericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Versäumnisurteil ohne Anwalt
Pocher saß damals bei einem Boxkampf von Felix Sturm in der ersten Reihe. Ohne Vorwarnung ging der Rapper auf ihn zu und gab ihm eine Ohrfeige. Das Video des Angriffs wurde von Fat Comedy - bürgerlich Giuseppe S. - selbst verbreitet und kommentiert.
Gegen das Urteil des Frankfurter Landgerichts kann noch Einspruch eingelegt werden. Während sich Patricia Cronemeyer, die Anwältin von Pocher, erfreut zeigte, war der Anwalt von Fat Comedy nicht einmal zu dem Termin vor Gericht erschienen.
Deshalb erging ein Versäumnisurteil in dem Zivilverfahren am Donnerstag (6.7.). Ursprünglich hatte Pocher 10.000 Euro Schmerzensgeld und 90.000 Euro für die Verbreitung der Aufnahmen und die hämischen Posts nach dem Angriff gefordert.
„Irreparable Schäden“
Und strafrechtlich ist der Fall auch noch nicht abgeschlossen. Der Prozess wegen vorsätzlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht Dortmund war für Ende März angesetzt, aber verschoben worden. Oliver Pocher tritt darin als Nebenkläger auf.
Fat Comedy wird ein kräftiger Schlag gegen den Kopf vorgeworfen, der starke Schmerzen, eine Ohrschädigung, Höreinschränkungen und Gleichgewichtsstörungen ausgelöst haben soll. Es gehe um irreparable Schäden.
Mit dpa
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