Noch am Montag (27.3.) sind alle Beteiligten davon ausgegangen, dass der Schlag gegen Oliver Pocher am Freitag (31.3.) beim Amtsgericht Dortmund thematisiert werde. Am Dienstag teilte das Gericht jedoch mit, dass man den Termin verschiebe, weil umfangreiche Dokumente noch nachgereicht wurden, die man nicht rechtzeitig prüfen könne. Ein neues Datum ist noch nicht festgelegt.
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Das erste Event war es, bei dem die Westfalenhalle nach dem Corona-Lockdown komplett gefüllt werden durfte. Felix Sturm stieg am 26. März 2022 in den Boxring, doch am Tag danach redete halb Deutschland über einen Schlag, der nicht im sportlichen Wettkampf stattfand.
In der ersten Reihe des Publikums saß TV-Moderator Oliver Pocher zwischen seinem Kollegen Mola Adebisi und Fußballtrainer Christoph Daum. „Wir sind ganz gut befreundet. Da hoffe ich natürlich, dass das heute gut laufen wird“, sagte Pocher vor dem Sturm-Kampf gegenüber unserer Redaktion.
In der Pause zwischen zwei Boxrunden dann der Schock: Pocher hatte sich gerade im Gespräch zu Christoph Daum gedreht, die Arme verschränkt, als von der anderen Seite ein junger Mann langsam auf ihn zuging. Unvermittelt holte der aus und schlug dem Moderator mit der flachen Hand heftig ins Gesicht.
Oliver Pocher brachte nur ein überrumpeltes „Alter!“ heraus. Der Angreifer gestikulierte, er möge vom Stuhl aufstehen, im Video von dem Vorfall ist zu hören: „Komm mal mit.“ Pocher stand auf und ging am Boxring vorbei weg, um Abstand zu schaffen.
Verhandlung am Amtsgericht
Ein Jahr danach ist der Angriff nun Thema am Amtsgericht Dortmund: Dort wird am Freitag (31.3.) über die Strafsache Körperverletzung verhandelt. Es geht um eine Innenohrschädigung mit Höreinschränkungen, Tinnitus und Gleichgewichtsstörungen. Prominente Zeugen werden übrigens nicht in Dortmund erwartet, nur angemeldete Medienvertreter dürfen in den Saal.
In einem getrennten Verfahren geht es dann wenig später in Frankfurt zivilrechtlich um jede Menge Geld. Im Sommer hat Oliver Pocher angekündigt, 100.000 Euro von seinem Angreifer zu fordern. Diese Summe setze sich zusammen aus Schmerzensgeld und Persönlichkeitsrechtsverletzungen.
Der Angreifer, der sich „Fat Comedy“ nennt, hat das Video des Vorfalls selbst ins Internet geladen. Bei Tiktok hatte er damals rund 1,5 Millionen Follower. Dazu stand geschrieben: „Weil du so einen unschönen Charakter hast, Menschen gerne erniedrigst.“
Vergewaltigungsvorwürfe
Hintergrund des Streits sollen Vergewaltigungsvorwürfe gegen einen Rapper gewesen sein, mit dem „Fat Comedy“ befreundet sei. In den Wochen danach hat sich der Wuppertaler Angreifer noch in anderen Beiträgen über die Tat lustig gemacht. In einem Video sagte er: „Ich würde es jederzeit wieder machen.“ Mit der Psyche von Menschen zu spielen, so wie es Pocher tue, sei „manchmal viel schlimmer als ‘ne Ohrfeige“.
Oliver Pocher äußerte sich in einem Instagram-Video und nannte den Angriff des Mannes, den er noch nie in seinem Leben gesehen habe, „feige, hinterlistig und arglistig“. Verbal könne ihm jeder alles mögliche um die Ohren hauen: „Aber nicht so.“
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