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Nach Messerattacken: Polizei zieht Bilanz zur Osterkirmes in Dortmund
Fredolino
Nach Schlägereien ist eine Kirmes in Köln vorzeitig geschlossen worden. In Dortmund hat es Messerangriffe auf der Osterkirmes gegeben - wie sind die Zahlen von Polizei und Rettungsdienst?
Eine Kirmes am Kölner Rheinufer ist am Mittwoch (20.4.) wegen Überfüllung und mehrerer Schlägereien vorzeitig geschlossen worden. Dort hatte es allein an diesem Tag zehn Polizeieinsätze wegen Körperverletzungen gegeben.
Auch in Dortmund musste die Polizei wegen verschiedener Straftaten zur Osterkirmes anrücken - zwar weit nicht so geballt wie in Köln. Jedoch sind am Eberplatz an zwei Tagen hintereinander Jugendliche mit Messern verletzt worden.
Am ersten Dienstag der Ferien (12.4.) gerieten laut Polizei etwa 20 bis 30 Jugendliche aneinander. „Zwei Dortmunder im Alter von 14 und 15 Jahren wurden dabei durch Messerstiche leicht verletzt“, heißt es.
Direkt am nächsten Tag stritten sich dann mindestens vier Personen: Zwei Personen aus Herne (13 und 16 Jahre alt) und eine aus Dortmund (14) erlitten dabei Schnittverletzungen. Mit Rettungswagen wurden sie in Krankenhäuser gebracht, Lebensgefahr bestand nicht. In Abstimmung mit den Veranstaltern der Kirmes hatte die Polizei daraufhin angekündigt, verstärkt präsent zu sein.
Polizei sieht Kirmes „weitestgehend störungsfrei“
Zum Abschluss der zweiwöchigen Veranstaltung zieht die Behörde nun auf Anfrage unserer Redaktion Bilanz. Und trotz des rekordverdächtigen Andrangs und der herausstehenden Taten ist das Fazit positiv.
„Über den kompletten Zeitraum verlief die Kirmes mit insgesamt 15 polizeilichen Einsätzen weitestgehend störungsfrei“, sagt Polizeisprecherin Nina Kupferschmidt. Zwar seien sechs Körperverletzungen sowie im Umfeld des Festplatzes ein Raub und eine Sachbeschädigung verzeichnet worden. Aber es hat weniger Einsätze gegeben als bei der letzten Ausgabe vor der Pandemie.
„Im Jahr 2019 kam es während der Osterkirmes zu 19 polizeilichen Einsätzen“, so Kupferschmidt. Darunter waren damals drei Körperverletzungsdelikte, ebenfalls ein Raub und 15 Eigentums- oder Verkehrsdelikte.
Komplettiert wird die aktuelle Einsatzliste von zwei kurzzeitig vermissten Personen, vier Verkehrsunfällen und einer Verkehrsbehinderung. „Bei den Körperverletzungsdelikten handelte es sich um Streitigkeiten zwischen jugendlichen Kirmesbesuchern außerhalb des Veranstaltungsgeländes“, so die Sprecherin.
Drei Einsätze mehr für den Rettungsdienst
Der Rettungsdienst hat in den vergangenen zwei Wochen 38 Einsätze rund um den Eberplatz durchgeführt - drei mehr als bei der letzten Osterkirmes 2019. Nicht verzeichnet worden ist dabei zum Beispiel der 24-Jährige, der im Gedränge am Knöchel verletzt worden ist, aber selbstständig zur Untersuchung ins nahe Klinikum Nord gegangen ist.
Kevin Kindel, geboren 1991 in Dortmund, seit 2009 als Journalist tätig, hat in Bremen und in Schweden Journalistik und Kommunikation studiert.
