Birgit Krause wartet seit Monaten auf Renovierung Wohnungsgesellschaft schweigt nach Küchenbrand

Nach Küchenbrand: Birgit Krause wartet seit Monaten auf Renovierung
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Birgit Krause (38) ist verzweifelt. So gerne würde sie gemeinsam mit ihren beiden Söhnen (20/9) endlich wieder in ihre Wohnung an der Büttnerstraße 38 in Lanstrop zurückziehen. Doch die Wohnung ist seit einem Küchenbrand am 27. September 2023, bei dem die Feuerwehr zwei Katzen retten konnte, unbewohnbar. Schon von außen ist gut sichtbar, dass dort auch dreieinhalb Monate später noch immer kein neues Küchenfenster eingebaut worden ist. Es wird notdürftig durch eine Holzplatte ersetzt.

Immer und immer wieder versuche sie, bei der zuständigen Wohnungsgesellschaft Peach Property etwas zu erreichen - leider vollkommen vergebens. Sie werde immer wieder vertröstet, und es geschehe rein gar nichts.

Birgit Krause kann sich noch gut an den frühen Morgen des 27. September erinnern. Sie war mit ihrem jüngeren Sohn im Urlaub in Travemünde, als gegen 6 Uhr morgens der ältere Sohn, der zu Hause geblieben war, anrief und sagte: „Mama, die Küche brennt.“ Sie habe den Urlaub sofort abgebrochen und sei zurück nach Lanstrop gekommen, sagt sie. Zu retten war da jedoch nichts mehr. Die Küche bot ein wüstes Bild der Zerstörung. Sie habe einmal kurz in die Wohnung gedurft, um die wichtigste Kleidung für sich und die Kinder zu holen - das war’s.

So sieht's auch dreieinhalb Monate nach einem Küchenbrand noch in der Wohnung von Birgit Krause aus.
So sieht's auch dreieinhalb Monate nach einem Küchenbrand noch in der Wohnung von Birgit Krause aus. © Birgit Krause

Für die ersten vier Wochen kam sie bei Freunden in Hagen unter, setzte allerdings sofort alles daran, wieder zurück nach Dortmund zu kommen, schließlich besucht der jüngere Sohn dort die Schule.

Peach Property stellte ihr schließlich eine Ersatzwohnung an der Färberstraße ebenfalls in Lanstrop zur Verfügung. Problem daran: Diese Wohnung ist wesentlich kleiner als die andere. Um ihren Söhnen jeweils ein eigenes Zimmer zu bieten, hat sie ihr eigens Bett im Wohnzimmer aufgestellt. An Besuch sei unter diesen Umständen kaum zu denken. Auf dem normalen Wohnungsmarkt habe sie als Hartz-IV-Empfängerin derzeit kaum eine Chance, eine geeignete Wohnung zu finden.

Birgit Krause betont, dass sie nicht allein aus Eigeninteresse Peach Property in dieser Angelegenheit dauernd auf die Füße trete. Auch die Wohnungen unter und über der Brandwohnung seien mittlerweile in Mitleidenschaft gezogen worden. Das Löschwasser der Feuerwehr verursache Schimmel im ganzen Haus, und auch der Rauch aus ihrer Wohnung habe Schäden außerhalb verursacht. Und weil in ihrer Wohnung die Fenster fehlten, breiten sich die Missstände angesichts des Regenwetters und des anschließenden Frosts weiter aus. Es sei ja bisher noch nicht mal der durch verbranntes Plastik vermutlich schadstoffbelastete Schutt aus der Küche geräumt worden, obwohl ein entsprechender Container, der übrigens Geld koste, seit Wochen vor der Tür steht.

Auch von außen ist erkennbar, dass das Küchenfenster in Birgit Krauses Wohnung nur notdürftig mit einer Holzplatte versehen ist
Auch von außen ist erkennbar, dass das Küchenfenster in Birgit Krauses Wohnung nur notdürftig mit einer Holzplatte versehen ist. © Andreas Schröter

Ein Peach-Property-Mitarbeiter habe ihr gesagt, dass die Renovierung der Brandwohnung mindestens sechs bis acht Wochen dauern werde. Also, selbst wenn die Sanierung nun - in der ersten Januarhälfte - beginnen würde, könne sie kaum damit rechnen, vor Anfang März wieder umziehen zu können. Allein, ihr fehlt auch daran mittlerweile der Glaube. Mit den sich ausbreitenden Schäden dauere das alles mit einiger Sicherheit viel, viel länger, falls Peach Property überhaupt noch ein Interesse daran habe, die Wohnung zu renovieren.

Wir haben Peach Property um eine Stellungnahme zur beschriebenen Situation gebeten, jedoch keine Antwort erhalten. Die Peach Property Group AG hat ihren Hauptsitz in der Schweiz. Teile der Großsiedlung in Lanstrop sowie einige weitere Hochhäuser in Scharnhorst-Ost hat das Unternehmen am 1. Juli 2021 übernommen.

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