
© Lukas Wittland
Video: Geldautomat gesprengt – unter den Trümmern liegen noch Scheine
Heftige Zerstörung
Unbekannte haben in der Nacht zu Dienstag (7.9.) einen Geldautomaten nahe der Rennbahn gesprengt. Die Zerstörung, die sie dabei anrichteten, ist groß, wie unser Video zeigt.
Die Verwüstung ist auch am Dienstagvormittag (7.9.) noch deutlich zu sehen. Metallteile und Schutt liegen vor dem Edeka-Markt Dörfer an der Geßlerstraße nahe der Rennbahn. In der Nacht zu Dienstag haben hier vermutlich mehrere Täter einen Geldautomaten gesprengt und dann geflüchtet.
Die Scheiben sind geborsten. Arbeiter sind damit beschäftigt, die Schäden zu beseitigen. Immer wieder finden sie zwischen dem Schutt Teile von Geldscheinen, die eine Mitarbeiterin einer Security-Firma in einem durchsichtigen Beutel sammelt. Die Scheine sehen ramponiert, aber sauber aus. Teilweise sind Geldautomaten mit Farbkartuschen bestückt, um das Geld im Falle einer Sprengung einzufärben.
Zeuge beobachtete Täter
Wie die Polizei am Dienstagmorgen mitteilt, soll ein Zeuge drei Männer dabei beobachtet haben, wie sie sich an einem Geldautomaten der Sparkasse an der Geßlerstraße zu schaffen machten. Kurz darauf habe es gegen 1.30 Uhr eine Explosion gegeben.
Die Täter sammelten eine unbekannte Menge Geld aus dem beschädigten Geldautomaten auf und flüchteten in einem Auto – vermutlich einem Mercedes – in Richtung Nußbaumweg. Eine Fahndung mit dem Hubschrauber blieb in der Nacht erfolglos.
„Das war wie ein Kanonenschlag“, erzählt Dieter Bischoff am Dienstagvormittag auf dem Parkplatz des Edekas. Er wohnt etwa 200 Meter vom Edeka-Markt entfernt. In der Nacht habe er den lauten Knall gehört. Etwa fünf Minuten später dann quietschende Reifen.
Täter flüchteten mit quietschenden Reifen
„Das müssen die Täter gewesen sein. Unfassbar, wie schnell die danach weg waren.“ Ein anderer Anwohner, der drei Straßen weit entfernt wohnt, habe die Explosion ebenfalls gehört. „Das hörte sich an, als sei direkt neben mir ein Auto hochgegangen.“

In der Nacht lagen die Trümmerteile noch vor dem Eingang des Edekas. Mit den Aufräumarbeiten konnte erst begonnen werden, als die Polizei die Spurensicherung abgeschlossen hatte. © privat
Marktleiterin Tanja Peters wurde gegen halb 4 vom Sicherheitsdienst aus dem Schlaf geklingelt: Die heftige Explosion hatte die Bewegungsmelder am Eingang auslösen lassen. Als Peters eintraf, war die Polizei vor Ort und hatte den Bereich rund um die Stelle, an der vormals der Automat stand, bereits abgesperrt.
„Ich war ein wenig erleichtert, dass es nur der Geldautomat war und der Markt selbst verschont geblieben ist. Aber es war natürlich sehr erschreckend, das zu sehen“, sagt Peters.
Teile des Automatens mehrere Meter weit geschleudert
Teile des Automaten seien über den Parkplatz geschleudert worden und lagen 15 Meter vom Ort der Explosion entfernt. Die Tür war von Schutt blockiert. „Da war noch die Frage, ob wir heute öffnen können, weil wir die Tür so nicht öffnen konnten und auch nicht wussten, wie es im Markt aussieht.“

Eine Mitarbeiterin eines Security-Dienstes sammelte beschädigte Geldscheine, die die Arbeiter zwischen dem Schutt gefunden hatten. © Lukas Wittland
Aufnahmen der Überwachungskamera aus dem Inneren des Ladens, die wir einsehen konnten, zeigen mutmaßlich die Täter vor der Tür des Edekas. Auf den Aufnahmen sind aber nur menschliche Umrisse zu erkennen, die sich von dem Automaten entfernen. Kurz danach lässt eine Explosion die Scheiben bersten.
Heftige Druckwelle
Die Aufnahme wackelt wegen der Druckwelle, die offenbar auch den Wasserhahn der Bäckerei Büsch im Eingangsbereich des Edekas beschädigt hat. Wasser habe sich deshalb im Eingangsbereich gesammelt, erzählt Peters. Der Bäcker konnte wegen der Schäden am Dienstag nicht öffnen. Der Edeka öffnete um 7 Uhr. Kunden mussten den Laden aber zunächst über den Nebeneingang betreten.

Die Sprengung hat den Geldautomaten komplett zerstört. © Lukas Wittland
Die Polizei sucht jetzt Zeugen, die Angaben zum Täter oder dem Mercedes machen können. Unter Tel. (0231) 132 7441 ist die Kriminalwache zu erreichen.
Die letzte Geldautomatensprengung in Dortmund liegt noch nicht lange zurück. Vor knapp drei Wochen hatten Unbekannte einen Automaten in Derne gesprengt.
Als gebürtiger Dortmunder bin ich großer Fan der ehrlich-direkten Ruhrpott-Mentalität. Nach journalistischen Ausflügen nach München und Berlin seit 2021 Redakteur in der Dortmunder Stadtredaktion.

Sarah Bornemann, Jahrgang 1986, arbeitet seit Oktober 2013 als Redakteurin in der Dortmunder Lokalredaktion. Sie hat Journalistik in Leipzig sowie Germanistik und Soziologie in Münster studiert. Für das Volontariat bei Lensing Media kehrte sie nach sieben Jahren ins Ruhrgebiet zurück.