Bis auf wenige Ausnahmen kommt hier niemand rein: Nach einer Geldautomatensprengung ist die Sparkasse in Lanstrop vorübergehend geschlossen. © Daniel Immel

Explosion

Nach Geldautomaten-Sprengung in Lanstrop: „Da hat es auf einmal geknallt“

Zum wiederholten Mal kommt es in Dortmund zu einer Sprengung eines Geldautomaten. Vor allem für die älteren Bewohner Lanstrops könnte das nun zum Problem werden.

Lanstrop

, 15.11.2021 / Lesedauer: 3 min

Zersprungene Glasscheiben und kaputtes Mobiliar liegen überall auf dem Boden verteilt: An einen normalen Betrieb ist in der Sparkasse in Lanstrop vorerst nicht zu denken. Zu groß sind die entstandenen Schäden im Inneren der Filiale – außer Sicherheitsdienst, Hausmeister und Geldtransporteur darf am Montag (15.11.) niemand ins Innere der Bank, die mit rot-weißem Band abgesperrt ist.

Nur wenige Nächte zuvor wurde die Sparkasse an der Färberstraße Objekt eines geplanten Raubüberfalls. Unbekannte Täter versuchten, einen Geldautomaten in der Nacht von Freitag auf Samstag (13.11.) zu sprengen.

Laut Polizeiangaben wurde gegen 1.30 Uhr nachts ein Alarm ausgelöst. Die Kriminellen drangen in den Vorraum der Sparkasse vor, versuchten dort einen Geldautomaten mittels Detonation zu knacken. Durch die Explosion wurden weitere Bereiche des Inneren der Filiale beschädigt.

Den Tätern gelang es, vom zu Tatort flüchten - eine Fahndung verlief ergebnislos. Informationen über eine mögliche Tatbeute, die Schadenshöhe und Anzahl der betroffenen Geldautomaten liegen derzeit nicht vor – die Ermittlungen dauern an.

Anwohner: „Es war halb drei, da hat es auf einmal geknallt“

Gerhard M. wohnt in der Nähe der Färberstraße. Den Vorfall vom Wochenende hat er hautnah erlebt. „Es war halb drei, da hat es auf einmal geknallt.“ Zehn Minuten später, so berichtet der Zeuge, „hat ein Auto aufgeheult und ist weggefahren.“ Das Fahrzeug sei dann Richtung Kurl geflüchtet.

„Das ist eine Sauerei“, sagt Gerhard M. rückblickend über die Tat. Ihn ärgere es vor allem, dass er als älterer Mensch nun nach Scharnhorst „gurken müsste“, um Finanzielles zu tätigen. Er könne jetzt vorübergehend keine Überweisungen tätigen oder Geld abheben, außer er weicht auf eine andere Filiale aus.

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Die Sparkassen-Filiale befindet sich in einem Gebäudekomplex an der Färberstraße 23 in Lanstrop. Mehre Läden reihen sich dort aneinander. An die Sparkasse grenzt eine Apotheke. Durch die Explosion nebenan sind auch dort Schäden und Risse an den Wänden entstanden, teilt Mitarbeiterin Martina Puke mit.

Eigentlich bietet die Apotheke einen Notdienst an. In der Nacht von Freitag auf Samstag sei man glücklicherweise nicht dran gewesen, so Puke. „Hätten wir einen Notdienst gehabt, hätten wir uns sehr unsicher gefühlt.“ Den Überfall hätte man dann wahrscheinlich mitbekommen. Durch ein Überwachungssystem würde man sich aber zumindest im alltäglichen Betrieb sicher fühlen.

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Vom Vorfall geschockt ist auch Sabine Petermann. Sie betreibt eine Postfiliale im Einkaufszentrum. Petermann hat von dem vermeintlichen Bankraub erst am nächsten Tag etwas mitbekommen. Auch ihr Laden wurde vor mehreren Jahren angegriffen. Ob sie sich nun wieder unsicher fühle? Sabine Petermann hat eine Gegenfrage: „Was ist denn schon sicher?“ Mehrere Überwachungskameras würden den Laden sichern. Mehr könne sie für die Sicherheit nicht tun.

Stattdessen sorgt sie sich eher um die älteren Mitmenschen, die nun auf Sparkassen in anderen Stadtteilen ausweichen müssen.

Auch ein Mitarbeiter des Kiosk Lanstrop schlägt in diese Kerbe. „Jetzt muss ich nach Scharnhorst oder Derne fahren, wenn ich zur Bank muss“, sagt er. Der Kiosk befindet sich ebenfalls im Einkaufskomplex und hatte von allen dort befindlichen Läden die längste Öffnungszeit. „Ich habe aber nichts mitbekommen, ich war da schon zuhause“, sagt der Kiosk-Angestellte.

Sparkasse bleibt bis auf Weiteres geschlossen

Die Lanstroper Sparkasse „bleibt aufgrund der entstandenen Schäden bis auf Weiteres geschlossen“, teilt Katja Schütte von der Unternehmenskommunikation der Sparkasse Dortmund mit. Das Foyer und die Automaten-Insel im Inneren seien zerstört. Ob und wie viel Geld erbeutet wurde – dazu könne sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen.

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