„Stadtbahn bei Unfall entgleist“, „Frau von Bahn erfasst“ oder jüngst „Fahrradfahrer nach Stadtbahn-Unfall gestorben“. Das sind nur drei der Nachrichten, die in den vergangenen zweieinhalb Monaten in Dortmund zu vermelden waren. Hinzu kommen mehrere weitere Verkehrsunfälle an und auf den Schienen im selben Zeitraum.
Der Todesfall vom Dienstag (10.10.), als ein 62-jähriger Radfahrer auf der Bornstraße unter eine Straßenbahn geraten ist, bildet den traurigen Höhepunkt der Unfallserie. Aber gibt es aktuell tatsächlich eine auffällige Häufung oder ist das nur die gefühlte Wahrnehmung wegen herausragender Vorkommnisse?
Antworten gibt die Statistik der Dortmunder Polizei, in der die Unfallbeteiligten erfasst sind. In den Jahren 2019 und 2020 sind 24 und 26 Unfälle mit Stadtbahnen verzeichnet worden. Im durch den Corona-Lockdown geprägten Jahr 2021 ging die Zahl deutlich runter: Nur sechsmal hat‘s entsprechend in Dortmund gekracht.
2022 sind dann 8 solcher Unfälle abgespeichert worden. Im laufenden Jahr steht man jetzt aktuell bei 15. Das ist also mehr als in den vergangenen beiden Jahren aber weniger als vor der Pandemie. Tatsächlich ist die Häufung seit dem Sommer aber auffällig. Seit Anfang Juni hat die Polizei zehn Unfälle mit Stadtbahnen in fünf Monaten registriert.

„Unsere Auswertung ergab, dass sich Zusammenstöße zwischen Straßenbahnen und Autos am häufigsten ereignen“, sagt Sprecherin Nina Kupferschmidt. Am häufigsten passiere das, weil Autofahrerinnen und -fahrer beim Abbiegen Fehler machen. Die Bahn kann auf ihren Schienen bekanntermaßen nicht ausweichen.
Erfahrungsgemäß treten solche Kollisionen laut Polizei auf, wenn Menschen in Autos nicht auf den Verkehr achten, der von hinten ankommt. Beim Abbiegen oder Wenden übersehen einige die herannahende Straßenbahn. Auch verbotswidriges Fahren über Sperrflächen oder durchgezogene Linien sei diesbezüglich ein Problem.
Keine Schwerpunkt-Orte
Dabei seien keine bestimmten Stellen bekannt, an denen es vermehrt zu Unfällen komme, sagt Kupferschmidt. Die Zusammenstöße „ereignen sich überall dort, wo sich Fußgänger, Radfahrende und Autofahrende den Verkehrsraum mit der Straßenbahn teilen“.
Auch Unfälle mit Fußgängern oder Radfahrern seien oft auf Fehler beim Überqueren der Gleise zurückzuführen. Die Missachtung von roten Ampeln sei dabei ein wichtiger Punkt.
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