Alles Handarbeit: Selah Akkoc töpfelt die Zitrone auf die frischen Muscheln, die mit einer speziellen Reismischung gefüllt sind.

© Didi Stahlschmidt

Türkisches Spezial-Streetfood: Das gibt es in Deutschland nur bei ihm, sagt Selah Akkoc

rnRestaurant-Tipp

Ein kleines Restaurant im Brückstraßenviertel bietet eine Form von Streetfood, die es laut dem Betreiber in Deutschland nur bei ihm gibt. Zusätzlich setzt er auf einladendes Ambiente.

Dortmund

, 25.09.2022, 11:10 Uhr / Lesedauer: 2 min

Etwas versteckt in der Seitenstraße der Brückstraße, der sogenannten „Hohen Luft“, liegt im Schatten des Basecamps ein kleines Gastro-Paradies. Von außen geht der Blickt durch die große Fensterfront direkt ins Innere, über dem Eingang steht groß „Limon“.

Erst beim zweiten Blick fällt ein weiteres Schild mit der Aufschrift „Midye“ auf, ebenso wie zwei senkrechte Schiefertafeln mit kurzen Sprüchen. Für beides bedarf es türkischer Sprachkenntnisse – denn Midye bedeutet „Muschel“ und die kleinen Texte sind lustige oder nachdenkliche Zitate und Sprüche. Beides soll die Philosophie des Restaurants auf den Punkt bringen: frische Muscheln und eine sehr persönliche wie lockere Atmosphäre.

Türkische Kultur auf dem Teller

„Man soll sich hier fühlen wie im Urlaub, wie in Istanbul. Dazu gehören auch das Ambiente und das Essen“, so Koch und Betriebsleiter Selah Akkoc. Betritt man das schmale, hohe und komplett verglaste Restaurant, fällt das den Laden durchziehende dunkle Holz auf, genau wie die türkische Musik im Hintergrund.

Die Wände zieren alte schwarz-weiß Fotografien von Streetfood-Händlern in Istanbul und vor Kopf steht der zentrale Arbeits- und Tresenbereich mit einem Schild aus echtem Moos, das in grüner Schrift „Limon“ zeigt. Eine zweite Galerieebene oberhalb bietet noch einmal Sitzplätze, während unten kleine Holztische und -Stühle platziert sind. Der Blick geht aber immer wieder auf einen Bereich zurück: die Auslage mit den Muscheln.

Bundesweit einzigartiges Muschel-Angebot

Eine große, silberne Schüssel mit Miesmuscheln im Vordergrund, daneben frische Beilagen und im Hintergrund eine riesige Leichtmetall-Pfanne und frische Weizenbaguettebrötchen. Mehr bedarf es nicht. „Wir sind bundesweit die einzigen, die Muscheln als türkisches Streetfood anbieten“, erklärt Akkoc.

Genau das war seine Grundidee für das kleine Restaurant, das damit eine Marktlücke schließt. „Miesmuscheln waren schon immer Streetfood in der Türkei. Anfänglich am Strand und später dann in kleinen Läden", ergänzt Akkoc. So gibt es bei ihm auch lediglich vier frische Gerichte, die man entweder vor Ort isst oder mitnimmt.

Alles Handarbeit: Selah Akkoc töpfelt die Zitrone auf die frischen Muscheln, die mit einer speziellen Reismischung gefüllt sind.

Alles Handarbeit: Selah Akkoc träufelt die Zitrone auf die frischen Muscheln, die mit einer speziellen Reismischung gefüllt sind. © Didi Stahlschmidt

Mit Reis gefüllte Miesmuscheln, die täglich frisch aus Italien oder Spanien kommen, sind das Herzstück der Küche. Sie werden vorsichtig geöffnet und mit Reis und Gewürzen gefüllt, wobei die Füllung regelmäßig wechselt, und dann erst in Dampf gegart und final mit Zitrone beträufelt.

Die große Pfanne ist für das Tantuni, klein gehäckseltes Rindfleisch mit verschiedenen Gewürzen, das in der Mitte der Pfanne gegart wird. Das Fleisch kommt dann in das spezielle Langbrötchen und wird lediglich mit Zwiebeln, Tomaten, Petersilie und Grapefruit-Sauce garniert. Serviert wird dies dann mit kleinen Beilagen wie Rettich und Paprika und einem Ayran. Beide Varianten kosten sechs Euro, während die Muscheln je nach Portion ebenfalls bei sechs Euro beginnen.

Muscheln, Manti und Tantuni auf der Speisekarte

Neben dem gebratenen Gemüse stehen dann noch die Manti im Mittelpunkt. Die kleinen, handgemachten Teigtaschen mit Hackfleischfüllung sind auch traditionell türkische Spezialitäten, die in drei verschiedenen Portionsgrößen verkauft werden.

„Mir ist wichtig, dass türkisches Streetfood nicht nur auf Döner und Kebab reduziert wird“, so der gelernte Marktleiter im Lebensmittelhandel. Zudem möchte er die Kultur und Gastfreundlichkeit des Landes durch die Fotos und Musik mittragen – und durch den frischen türkischen Tee auf Kosten des Hauses nach dem Essen.

Mehr bedarf es nicht: Ein kleiner Arbeitsbereich und etwas Platz für die Gäste sowie historische Fotos an den Wänden.

Mehr bedarf es nicht: Ein kleiner Arbeitsbereich und etwas Platz für die Gäste sowie historische Fotos an den Wänden. © Didi Stahlschmidt

Die Gäste, die laut Akkoc mittlerweile aus anderen Bundesländern kommen, würden in erster Linie wegen der Muscheln kommen, da dieses Angebot weiterhin einzigartig sei. So wundert es auch nicht, dass Selah Akkoc am liebsten in jeder Stadt in NRW einen Muschel-Street-Food-Ableger aufmachen möchte.

Als Nächstes werden aber erst einmal gebratene Pilze mit auf die Speisekarte genommen. „Ich suche und recherchiere immer nach Neuem und besonderen Spezialitäten, die es in Dortmund noch nicht gibt“, so Akkoc.

Infos

Midye Limon

  • Brückstr. 20/Hohe Luft, 44135 Dortmund
  • Öffnungszeiten: Mo-Do 14-22h, Fr & Sa 14-2h, So & feiertags 14-22h